4. Inklusionsolympiade in Karlsbach
„Was ihr alle geleistet habt, ist gigantisch“

09.07.2018 | Stand 04.08.2023, 8:25 Uhr
−Foto: n/a

Auch die 4. Auflage der Inklusionsolympiade der Malteser Karlsbach und der Offenen Behindertenarbeit (OBA) Grafenau auf dem Karlsbacher Sportplatz war ein voller Erfolg. Nur fröhliche Gesichter und Sieger gab es auch in diesem Jahr.

KARLSBACH Mehr als 40 Teilnehmer von der Lebenshilfe Grafenau und den Maltesern stellten sich in gemischten Gruppen den Herausforderungen des Parcours, den die Organisatorinnen Yvonne Oberneder, Leiterin der Malteser Jugendgruppe Karlsbach, und Daniela Springer, Leiterin der OBA Grafenau und Mitglied bei den Karlsbacher Maltesern, ausgearbeitet hatten. Neben dem altbekannten Rolliparcours und dem Schwungtuch, das bei dieser Olympiade nicht fehlen darf, wurden die neuen Stationen vom letzten Jahr, Kistenhüpfen und die Sinnesstation, verfeinert und verbessert. Ganz neu war die Karatestation.

Die beiden Organisatorinnen strahlten am Samstag ebenso wie alle anderen Beteiligten ob des wieder wunderschönen Tages: „Wettertechnisch sind wir wieder gesegnet. Es ist nicht zu heißt und nicht zu kalt, es regnet nicht“, freute sich Daniela Springer, die berichtete, dass heuer mehr jüngere Teilnehmer als in den letzten Jahren mitmachten, die Jüngsten drei Jahre alt. Die Teilnehmer der ersten Jahre seien nun schon als Stationsbetreuer im Einsatz, so Daniela Springer weiter. Auch, was die obere Altersgrenze anbelangt, wurde diesmal kräftig ausgebaut. Bis auf Christoph Fuchs, mit 25 Jahren „ältester“ Teilnehmer, waren alle Malteser der Gruppe Motorrad Jahrgang 1999. „Heuer sind wir sogar vom Alter her inklusiv“, fasste Daniela Springer dieses Phänomen zusammen.

Christoph Fuchs, selbst ein Waldkirchener, hat der Parcours mit den Jüngeren viel Freude gemacht: „Die gemeinsamen Aktivitäten mit dein Kleinen, ob beeinträchtigt oder nicht, machen viel Spaß und sind eine Bereicherung. Ich finde das super.“

„Die Gruppen sind gut durchgemischt mit behinderten und nicht behinderten Teilnehmern und auch vom Alter her“, erklärte Yvonne Oberneder. „Wir sind offen für Neues“, sagte sie und berichtete, dass nach der Olympiade 2017 der 1. Vorstand des 2. Karate Club Bayerwald e. V., Paul Gruber, auf sie zugekommen sei, weil er mitmachen wollte. Zusammen mit Julian Reiß betreute er die neue Karatestation, die den Teilnehmern ganz besonders viel Spaß machte.

„Super“ und „ganz toll“ fand der Karatelehrer es, wie begeistert alle mitmachten. Er und sein Kollege boten in erster Linie Übungen für die rechts-links Koordination an: „Wir versuchen nach Möglichkeit alle mit einzubeziehen, so dass jeder mitmachen kann.“ So ließ Paul Gruber die Teilnehmer ein „Haus bauen“, wobei die Arme nach oben gingen für das Dach. Bei den Wänden wurden die Arme ausgestreckt und für den Keller gingen sie nach unten.

Auch Christoph Fuchs (Mitte), mit 25 Jahren „ältester“ Teilnehmer, hatte seinen Spaß, wie hier am Schwungtuch. −Foto: Krenn

Hören, Riechen und Fühlen wurden an der Sinnesstation geprüft. Es galt, mit verbundenen Augen den Kommandos des Partners zu folgen, um einen Parcours zu meistern. Darüber hinaus mussten die Teilnehmer 16 verschiedene Gerüche zuordnen und mit den Händen Gegenstände erfühlen.

Interessant zuzusehen war, welche Methoden die Kinder und Jugendlichen beim Kistenhüpfen an den Tag legten. Während die einen um die Hindernisse herumliefen, hüpfen die anderen wirklich drüber, wieder andere veranstalteten ein Wettrennen und die Rollstuhlfahrer wurden um die Kisten geschoben und waren damit auch mittendrin. Freude und Spaß auch an dieser Station.

Nach der vielen Bewegung in der frischen Luft gab es für alle Beteiligten eine wohlverdiente Stärkung und dann bekamen die Teilnehmer eine Goldmedaille und einen Gutschein vom Waldkirchener Schwimmbad samt Erinnerungsfoto. Vor der Siegerehrung machte Landrat und Schirmherr Sebastian Gruber nicht viele Worte, er merkte, die Spannung war sehr groß. Deshalb schritt er gleich zur Tat. „Gratulation und herzlichen Glückwunsch an alle, die mitgemacht haben“, sagte er und dankte denen, die das ermöglicht hatten: „Was ihr alle geleistet habt, ist gigantisch.“

Genau so fröhlich wie der ganze Tag verlief die Siegerehrung und die Teilnehmer strahlten, als sie ihre Gewinne entgegennahmen und ihnen neben dem Landrat auch der Behindertenbeauftragte der Stadt Waldkirchen Dr. Claus Kappl, die 2. Vorsitzende der Lebenshilfe Rosmarie Tauscheck und die beiden Organisatorinnen gratulierten. Auch die stellvertretende Landrätin und stellvertretende Geschäftsführerin der Lebenshilfe Helga Weinberger sowie von Malteserseite der stellvertretende Diözesanleiter und Kreisbeauftragte Ludwig Berger waren bei der Inklusionsolympiade dabei.

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