„Wir feiern die Größe seiner Liebe“
Die Kartage und Ostern im Passauer Dom

22.03.2018 | Stand 24.07.2023, 15:52 Uhr
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Mit Palmsonntag beginnt die „Heilige Woche“, die auch unter dem Namen „Karwoche“ bekannt ist.

PASSAU In dieser Woche wird in besonderem Maße an das Leiden und Sterben Jesu erinnert. Im Gottesdienst wird erstmals die Passion (das Leiden Jesu) vorgetragen.

Das Osterfest erinnert daran, dass Jesus am dritten Tage auferstanden ist. Das Osterfest ist das höchste Fest der Christen im Kirchenjahr. An Ostern endet auch die 40-tägige Fastenzeit. Ostern wird bereits seit der Zeit der Apostel, also seit fast 2000 Jahren, gefeiert. Das zeigt, wie wichtig die Botschaft von der Auferstehung Jesu den Christen seit jeher ist. Ohne Ostern gäbe es keine Kirche, keine Sakramente und kein christliches Verhalten. Wir feiern das wichtigste und schönste Fest der Christenheit: „Wir feiern die Größe seiner Liebe“, so Bischof Dr. Stefan Oster SDB. 

Palmsonntag

An diesem Tag wird des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht. Wie es beim Evangelisten Matthäus geschrieben steht, hatten die Menschen in Jerusalem Jesus jubelnd begrüßt, als dieser auf einem Esel reitend in die Stadt einzog. Sie hatten Palmzweige und Kleider auf dem Weg ausgebreitet und ihn mit den Worten „Hosanna dem Sohne Davids“ lautstark willkommen geheißen.

Das Pontifikalamt mit Palmweihe mit dem Bischof an Palmsonntag, 25. März, beginnt um 9 Uhr. Der Domchor gestaltet den Gottesdienst musikalisch mit der Missa Aeterna Christi munera von G. P. da Palestrina und Motetten von B. Gesius, F. Anerio, B. A. Aufschnaiter, H. Schütz, und A. Bruckner. 

„Missa Chrismatis“ – Weihe der Heiligen Öle

Im Dom St. Stephan findet am Montag, 26. März die sogenannte „Missa Chrismatis“ statt, die Bischof Oster zusammen mit den Priestern und Diakonen aus der ganzen Diözese Passau feiert. Er weiht beim Gottesdienst die heiligen Öle, die das Jahr über zu Weihen und zur Sakramentenspendung gebraucht werden. Die Salbung hat im christlichen Glauben einen hohen Stellenwert. Jeder Christ kommt im Laufe seines Lebens mindestens einmal mit den heiligen drei Ölen in Kontakt: Nämlich bei der Taufe. Verwendet werden sie auch bei der Firmung, Krankensalbung oder der Priesterweihe.Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst mit Scholagesängen. 

Gründonnerstag

Am Abend des Gründonnerstags, 29. März, feiert Bischof Stefan um 19.30 Uhr den Gottesdienst zur Einsetzung der Eucharistie beim Letzten Abendmahl. Damit beginnt am Vorabend des Karfreitags die Feier der drei österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung Christi.

Bischof Oster wäscht beim Gottesdienst an Gründonnerstag zwölf Frauen und Männern die Füße und erinnert damit an den Dienst Jesu für seine Jünger. Nach dem Evangelium hatte auch Jesus den zwölf Aposteln im Abendmahlsaal die Füße gewaschen. Die Fußwaschung ist Ausdruck dienender Liebe, wie sie Jesus vorgelebt hat. Zu diesem Personenkreis gehören vier Personen mit Behinderung, sechs Personen aus dem Bruder-Konrad-Verein und zwei Patres aus dem Kapuzinerorden in Altötting.

Bischof Oster will zum einen die Aufmerksamkeit für Menschen mit Behinderung wachhalten und aufzeigen, dass sie stets einen sichtbaren Platz in der Kirche haben. Zum anderen will er in diesem Jahr besonders Menschen würdigen, gerade im Blick auf das diesjährige Bruder-Konrad-Jahr im Bistum, die sich in besonderer Art und Weise für das Gedenken von Bruder Konrad engagieren. Die Kapuziner sind Vertreter des Ordens, in dem Bruder Konrad sein Leben in Heiligkeit gelebt hat.

Musikalisch ist im Gottesdienst vom Domchor die Messe Missa in G von G. B. Casal und Motetten von H. Habert, A. Bruckner, M. Duruflé, A. Unterguggenberger u.a. zu hören.

Zum Schluss des Gottesdienstes wird das Allerheiligste in die Andreas-Kapelle übertragen. Dort ist dann bis Mitternacht Anbetung im Gedenken an die Todesangst Jesu im Garten Gethsemane und an die Gefangennahme. 

Karfreitag

Dem Leiden und Sterben Jesu Christi gedenken die Gläubigen am Karfreitag, 30. März, um 15 Uhr, mit Bischof Oster. Aufgeführt wird vom Domchor die Johannes-Passion von W. Menschick. Zu hören sind Motetten von G. P. da Palestrina, F. Anerio, T. L. da Vittoria, W. A. Mozart und H. W. Davies.

In der Lambergkapelle ist ein „heiliges Grab“ errichtet. Die Kapelle ist von circa 16.30 Uhr (ab Ende des Gottesdienstes) bis 20 Uhr zum stillen Gebet geöffnet; am Karsamstag von 8.30 bis 14 Uhr. 

Karsamstag – Osternacht

Die Osternacht, die Nacht von Karsamstag auf den Ostersonntag, ist nach ältester Überlieferung „eine Nacht der Wache für den Herrn“. In dieser österlichen Nachtwache wird gebetet zum Gedenken an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten und damit an den Durchgang vom Tod ins Leben. Bei der Lichtfeier wird die Osterkerze als Symbol für den Auferstandenen entzündet. Das Osterwasser wird geweiht und damit auch das Wasser, das bei den Taufen verwendet wird. Die Feier mit Bischof Oster beginnt am Karsamstag, 31 März, um 21 Uhr im Dom.

Zum Gloria läuten festlich die Glocken und nach dem Segen wird der dreimalige österliche Halleluja-Ruf angestimmt. Musikalisch wird der Gottesdienst von Domchor und den Dombläsern mit liturgischen Gesängen der Osternacht sowie Psalmen und Motetten von M. Vulpius, A. Unterguggenberger, Ch. M. Heiß u.a. umrahmt. 

Ostersonntag

Am Ostersonntag, 1 April, dem Hochfest der Auferstehung, feiert der Bischof mit den Gläubigen um 9.30 Uhr den Gottesdienst. Gestaltet wird der Gottesdienst von Domchor und dem Domorchester mit Solisten. Zu hören sind: Messe in D-Dur von A. Dvorák,  Haec Dies von C. Ett und Halleluja aus „Messiah“ von G. F. Händel.Die Pontifikalvesper mit Bischof Oster beginnt um 17 Uhr. Von der Frauenschola sind Scholagesänge zu hören. 

Ostermontag

Der Gottesdienst am Ostermontag, 2. April, mit Domvikar Robert Paulus beginnt um 9.30 Uhr. Dazu erklingt von der Dommusik mit Solisten von W. A. Mozart die Missa brevis in C, KV 258 „Spaur-Messe“.

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