Innenrestaurierung abgeschlossen
St. Matthäus in Asbach ab Weihnachten wieder geöffnet

21.12.2017 | Stand 03.08.2023, 15:50 Uhr
−Foto: Foto: Marcel Peda, Passau

Das Staatliche Bauamt Passau hat die aufwändige Innenrestaurierung der Pfarrkirche St. Matthäus in Asbach im Hauptschiff und im Chor soweit fertiggestellt, dass die Kirche ab Weihnachten wieder geöffnet werden kann.

PASSAU In den letzten Wochen wurde die langjährige Baustelleneinrichtung im Kircheninnenraum wieder zurückgebaut. Die in Raummitte der Kirche dafür eigens errichtete große Raumbox, in der die Ausstattungsgegenstände eingelagert waren und die den Restauratoren als Werkstatt diente, ist bereits wieder demontiert.

Ebenso wurde das gesamte Raumgerüst im Langhaus einschließlich des Arbeitsgerüsts am Hochaltar abgebaut. Gerüste gibt es künftig nur noch im Bereich der Seitenkapellen. Der Blick auf das Deckengewölbe mit den nun restaurierten Fresken des Malers Joseph Schöpf aus dem Jahr 1784 ist damit wieder uneingeschränkt erlebbar. Auch die Oberflächenbehandlung der Wandbereiche im Langhaus und im Chor ist bis auf die drei Meter hohe Sockelzone abgeschlossen. Die Endbearbeitung der Sockelzone kann nun auf ebener Erde oder mit Hilfe einfacher Rollgerüste erfolgen.

Das Besondere an St. Matthäus ist seine Raumschale mit weitgehend originalen Fassungen. Unter den zahlreichen Kirchen, die das Staatliche Bauamt Passau im Rahmen der staatlichen Baupflicht betreut, ist St. Matthäus einzigartig, da nicht nur die Deckenmalerei, sondern auch große Abschnitte der Wandflächen und der Stuckaturen seit ihrer Fertigstellung im 18. Jahrhundert nie überfasst wurden und bis heute weitgehend den originalen Pinselstrich der Entstehungszeit zeigen.

Nach Feststellung dieses außergewöhnlichen Befunds musste das ursprünglich geplante Restaurierungskonzept einer einfachen Neufassung der Wandflächen aufgegeben werden. Stattdessen wurden die Flächen mit „großem Fingerspitzengefühl“ in mehreren Arbeitsschritten mit Wasserdampf gereinigt und in den jeweiligen Bereichen an die vorhandene Struktur und Farbigkeit angeglichen – ein aufwändiger Arbeitsprozess, durch den sich die zunächst geplanten Restaurierungszeiten deutlich verlängerten. Trotz oder gerade wegen dieser sorgfältigen und im Sinne des Baudenkmals nachhaltigen Restaurierungsmethode ist es gelungen, St. Matthäus als einzigartiges Schmuckstück im Bistum Passau zu erhalten.

In diesem Jahr wurde nicht nur an der Raumschale gearbeitet, sondern auch die hochwertige Ausstattung von Joseph Deutschmann sowie die Gemälde von Martin Johann Schmid, genannt der „Kremser Schmid“, restauriert. Die noch weitgehend im Original erhaltenen Fassungen an den Altären der Pfarrkirche mit sehr gut erhaltenem Oberflächenglanz und ebenso größtenteils original erhaltenen Polierweißfassungen am Skulpturenschmuck gelten ebenfalls als große Seltenheit.

Sie freuen sich über das gelungene Restaurierungsergebnis: Fachbauleiter Michael Bengler (von links), Projektleiterin Karin Rankl vom Staatlichen Bauamt Passau, Kunstreferent der Diözese Passau Alois Brunner, Kirchenpfleger Alfons Wimmer, Pfarrer Jörg Fleischer, Emma Hofaichner, Johanna Ritzer, Fachbauleiter Ulrich Weilhammer, Baudirektor Felix Viemann vom Staatlichen Bauamt Passau. −Foto: Staatliches Bauamt Passau

Deren Restaurierung ist eine große Herausforderung, die im kommenden Jahr noch zu bewältigen sein wird. Diese Arbeiten an den Seitenaltären, Tabernakel, Beichtstühlen und Einzelobjekten werden noch bis Ende 2018 dauern. Die räumlich anliegende Armeseelenkapelle, die derzeit noch als Depot bzw. Werkstattbereich für die Restaurierung dient, wird als letzter Bauteil dann 2019 restauriert.

Das Staatliche Bauamt Passau wird die Pfarrkirche ab Weihnachten wieder zur Benutzung für die Kirchenbesucher freigeben. Die Pfarrei beabsichtigt aufgrund der aktuell niedrigen Temperaturen ab Ostern 2018 wieder Gottesdienste in der Pfarrkirche St. Matthäus zu feiern.

Rund 5,8 Millionen Euro betragen die Kosten für die Gesamtinstandsetzung der Pfarrkirche St. Matthäus in Asbach. Von diesem Betrag finanziert der Freistaat Bayern im Rahmen seiner staatlichen Baupflicht 3,53 Millionen Euro, die verbleibenden Kosten in Höhe von 2,27 Milionen Euro tragen die Diözese Passau und die Pfarrkirchenstiftung Asbach.

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