Antrag des DV Passau
KDFB fordert: Geburtshilfe sichern und ausbauen!

26.10.2017 | Stand 31.07.2023, 1:25 Uhr
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„Wir sind sehr froh, dass unser Antrag einstimmig verabschiedet wurde – Hebammen haben eine herausragende Bedeutung bei der Familiengründung. Die Situation der Geburtshilfe muss sich insgesamt dringend verbessern.“

PASSAU Mit diesen Worten reagiert Bärbel Benkenstein-Matschiner, Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) in der Diözese Passau, auf den Beschluss der KDFB-Bundesdelegiertenversammlung.

Einstimmig fordert die Bundesdelegiertenversammlung, die am vergangenen Wochenende in Bonn tagte, die politisch Verantwortlichen auf Bundes- und Länderebene im Bereich des Gesundheitswesens auf, die Geburtshilfe durch Hebammen bundesweit flächendeckend und bedarfsgerecht sicherzustellen und zu stärken. Dazu zählt auch die gesonderte Berücksichtigung von Geburtshilfeabteilungen im Rahmen des Sicherstellungszuschlags für Krankenhäuser in strukturschwachen Regionen nach dem Krankenhausstrukturgesetz.

Der Diözesanverband Passau hatte den Anstoß zu diesem Beschloss gegeben. „Bei unserer politischen Veranstaltung im Vorfeld der Bundestagswahl wurden unter anderem frauenspezifische Themen diskutiert. Dort bin ich mit dem Frauenarzt Dr. Detlev Werner ins Gespräch gekommen, der erzählt hat, in welch schwieriger Lage die Geburtshilfe in unserer Region und darüber hinaus ist“, sagt Benkenstein-Matschiner und verweist beispielsweise auf die Schließung der Geburtshilfestation am Krankenhaus Rotthalmünster.

Die Sicherstellung und Verbesserung der Gesundheit von Frauen während der Schwangerschaft und rund um die Geburt sei ein zentrales frauen- und gesellschaftspolitisches Thema. Deshalb hatte der KDFB-Diözesanverband beschlossen, einen entsprechenden Antrag bei der Bundesdelegiertenversammlung einzureichen.

„Hebammen sind unverzichtbare Begleiterinnen für werdende Mütter und Väter. Ihre Arbeit bedeutet eine größtmögliche Unterstützung der Eltern in einer äußerst sensiblen Lebensphase. Dieser Dienst am Leben gibt Sicherheiten, ist notwendig und muss auch finanziell seitens der Geburtskliniken geachtet werden“, erklärte KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth im Rahmen der Beschlussfassung.

Die Leistungsvergütungen und Rahmenbedingungen für freiberufliche und angestellte Hebammen sind laut KDFB zu verbessern, damit Frauen (und Männer) diesen Beruf weiter ausüben können und wollen.

Als erforderlich erachtet der KDFB die Gleichstellung der Abrechnungsmodalitäten von freiberuflichen Hebammen in den Geburtskliniken mit denen der angestellten Hebammen. An die Entscheidungsträger appelliert der KDFB, die derzeit angedachten Pläne einer ambulanten „Außer-Haus-Betreuung“ während der Nachsorge umgehend zu stoppen.

„Die Wochenbett-Betreuung durch Hebammen im häuslichen Umfeld ist wichtig für die Gesundheit von Mutter und Kind sowie für die Begleitung und Unterstützung in der ersten Familienphase. Dieser Sicherheit und Vertrauen gebende Kontakt muss beibehalten werden und darf nicht finanziellen Interessen seitens der Geburtskliniken zum Opfer fallen“, so Flachsbarth.

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