Fall in Bogen
Rosi Steinberger fordert „flächendeckend Corona-Tests“ bei den bayerischen Schlachthofangestellten

13.05.2020 | Stand 04.08.2023, 16:33 Uhr
−Foto: n/a

Nachdem bereits in mehreren Bundesländern Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen festgestellt wurden, ist nun auch Bayern betroffen: In einem Betrieb im niederbayerischen Bogen wurden mehrere Schlachthofangestellte positiv auf Corona getestet.

Landkreis Straubing-Bogen. „Bei den bayerischen Schlachthofangestellten müssen sofort flächendeckend Corona-Tests durchgeführt werden“, fordert Rosi Steinberger, grüne Landtagsabgeordnete aus Landshut und Vorsitzende im Umweltausschuss. „Auch die Gemeinschaftsunterkünfte der Angestellten müssen auf ihre hygienischen Bedingungen im Sinne des Infektionsschutzes überprüft werden“, ergänzt die grüne Abgeordnete.

Angesichts der vermehrten Fälle in der Fleischindustrie in anderen Bundesländern sollte Bayern vorbeugend reagieren und flächendeckend das Personal in Schlachthöfen und der Fleischindustrie auf Corona testen, um ein Ausbruchsgeschehen frühzeitig erkennen und eindämmen zu können. Dabei sind oft nicht die Betriebe an sich sind das Problem, sondern die Unterbringung vieler Angestellter in Sammelunterkünften. „Die gängige Praxis, dass wichtige Bereiche wie Schlachten und Zerlegen an Subunternehmen ausgegliedert werden, die Menschen damit zu billigsten Löhnen Akkordarbeit leisten und prekär in Gemeinschaftsunterkünften wohnen müssen, ist unserer Gesellschaft nicht würdig“, so Rosi Steinberger. „Die Schlachthöfe in Deutschland sind billiger als die in anderen Ländern und graben ihnen das Wasser ab. Jetzt auf Kosten der Angestellten auf die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Fleischwirtschaft zu pochen ist nur noch zynisch.“

In einer Anfrage an die Staatsregierung will die Abgeordnete nun von dieser wissen, unter welchen Umständen in der Fleischindustrie Corona-Tests durchgeführt werden sollen und ob die Sammelunterkünfte auf die Einhaltung der Infektionsschutzregeln überprüft werden.

Straubing-Bogen