Ambulanz
Wenn Herzschrittmacher oder Defi kontrolliert werden müssen

04.06.2020 | Stand 03.08.2023, 16:19 Uhr
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Es war ein langer Weg, der bis vor Gericht führte. Am Ende bekam Dr. Christian Glöckner schließlich Recht und erstritt die Ermächtigung für eine Herzschrittmacherambulanz. Die Hartnäckigkeit des Ärztlichen Direktors der Asklepios Klinik Oberviechtach diente keinem Selbstzweck, sondern war „sehr wichtig für die Versorgung in unserer Stadt und der Region“, da es hier bis dato eben an einer Herzschrittmacherambulanz fehlte.

Oberviechtach. Aber der Reihe nach: Das Einpflanzen eines Herzschrittmachers ist am Oberviechtacher Krankenhaus eine Routineoperation, die in der Regel nur eine Stunde dauert und in örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Eine Vollnarkose ist hierbei nicht nötig, so dass der Körper nicht zusätzlich belastet wird. Die meisten Eingriffe führt Dr. Christian Glöckner als sehr erfahrener Operateur selbst durch – und genießt dabei das uneingeschränkte Vertrauen seiner Patientinnen und Patienten.

Ein moderner Herzschrittmacher hat heute eine Lebensdauer von bis zu zehn Jahren, allerdings gehört zur dauerhaften Sicherheit des Patienten auch die regelmäßige Nachkontrolle im Abstand von sechs die nur ein Arzt mit entsprechender Ermächtigung durchführen darf. Dr. Glöckner gehört dazu, was „allein schon deshalb Sinn macht, weil wir mit den verschiedenen Herstellern am Markt zusammenarbeiten und unterschiedliche Modelle von Schrittmachergeräten kontrollieren können“. Doch beim Herzschrittmacher endet es nicht – implantierte Defibrillatoren werden von Dr. Glöckner ebenfalls eingepflanzt und natürlich auch nachgesorgt. „Diese oftmals stärker herzkranken Patienten sind dankbar, dass sie keine weiten Wege in größere Städte zurücklegen müssen, sondern hier vor Ort einen Ansprechpartner haben“, so der Internist weiter.

Kurze Wege, eine Klinik, die man kennt, und ein vertrauter Mediziner, der sich nicht nur um die Gesundheit seiner Patienten kümmert, sondern auch deren Sorgen und Ängste ernst nimmt: Für die Menschen mit Herzschrittmacher oder implantiertem Defibrillator in Oberviechtach und Umgebung ist es ein Glücksfall, dass sie hier ihren „elektronischen Schutzengel“ kontrollieren lassen können.

Herzrhythmusstörungen: Symptome und Ursachen

Für Dr. Christian Glöckner ist das Thema „Herzrhythmusstörungen“ generell im besonderen Fokus, denn der ausgewiesene Herzexperte weiß von der Gefahr, wenn Warnsignale missachtet werden und der „Schutzengel Herzschrittmacher“ nicht zum Einsatz kommt.

Plötzlich schlägt der Puls langsamer, man fühlt sich schwindelig – und kippt einfach um. Wer schon einmal wie aus heiterem Himmel bewusstlos geworden ist und sich womöglich dabei verletzt hat, leidet möglicherweise an Herzrhythmusstörungen. Hierbei kann der Sinusknoten erkrankt sein, der am Vorhof des Herzens als oberster Taktgeber für den Herzschlag verantwortlich ist.

„Einige Rhythmusstörungen können sogar lebensbedrohlich sein“, so Dr. Glöckner. Um ein harmloses Herzstolpern von einer bedrohlichen Störung des Herzrhythmus unterscheiden zu können, bedarf es einer weiterführenden Rhythmusdiagnostik durch entsprechende Experten.

Wenn das Herz zu langsam oder unregelmäßig schlägt, kann ein Herzschrittmacher helfen, das Herz mit einem elektrischen Impuls zu einem regelmäßigen Herzschlag anzuregen. Wenn der eigene Herzrhythmus völlig aussetzt, ist ein Herzschrittmacher der eigene, eingebaute Schutzengel vor der Bewusstlosigkeit. Das kleine Gerät, von dem spezielle Kabel (Elektroden) in das Herz führen, wird nur aktiv, wenn es Störungen im Herzrhythmus feststellt. In der übrigen Zeit ist das Gerät nicht aktiv, überwacht aber den Herzschlag Tag und Nacht.

„Es ist nur ein kleiner Hautschnitt, mit dem zunächst die Elektroden unter Röntgenkontrolle über die unter dem Schlüsselbein verlaufende Vene bis zum Herz vorgeschoben und dort verankert werden. Nachdem die Drähte an das Schrittmachergerät angeschlossen und getestet wurden, wird dieses dann unterhalb des rechten oder linken Schlüsselbeins im Unterhautfettgewebe fixiert“, so Dr. Glöckner.

Nach acht bis zehn Jahren ist die Batterie des Herzschrittmachers jedoch erschöpft und das Aggregat (aber nicht die Elektroden) muss ausgewechselt werden. Ganz wichtig: Ein plötzlicher Ausfall des Herzschrittmachers ist nicht zu befürchten, da die Lebensdauer der Batterie bei den regelmäßigen Kontrollen des Schrittmachers durch den Arzt kontrolliert wird.

Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.asklepios.com.

Schwandorf