„Zukunftsprogramm Geburtshilfe“
Landkreis fördert Geburtshilfe am Krankenhaus St. Barbara Schwandorf

20.01.2020 | Stand 03.08.2023, 21:18 Uhr
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Mit dem „Zukunftsprogramm Geburtshilfe“ unterstützt der Freistaat Bayern seine Kommunen, die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten. Landkreise und kreisfreie Städte im ländlichen Raum, die Defizite kleinerer Geburtshilfestationen ausgleichen, werden finanziell unterstützt. Der Kreistag hatte sich im März 2018 bereit erklärt, das Defizit, das dem Krankenhaus St. Barbara Schwandorf bei der Erbringung stationärer und ambulanter medizinischer Versorgungsleistungen im Fachbereich Geburtshilfe entsteht, auszugleichen. Landrat Thomas Ebeling überreichte an den Geschäftsführer des Krankenhauses St. Barbara Schwandorf, Dr. Martin Baumann, im Beisein der Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Susanne Merl, einen Förderbescheid für das Jahr 2018 über 563.044,58 Euro.

SCHWANDORF Das Krankenhaus St. Barbara erfüllt mit seiner Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie die Voraussetzungen des „Zukunftsprogrammes Geburtshilfe“. Bei 711 Geburten im Jahr 2018 liegt diese Zahl innerhalb der Bandbreite der Richtlinie von mindestens 300 und höchstens 800 Geburten. Außerdem ist das Krankenhaus Schwandorf Hauptversorger der Region, weil 56 Prozent aller im Jahr 2018 im Landkreis angemeldeten Neugeborenen im Krankenhaus St. Barbara geboren wurden.

Am 17. Dezember 2019 hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml in Nürnberg die ersten Förderbescheide an Vertreterinnen und Vertreter der geförderten 26 Landkreise aus allen Regierungsbezirken Bayerns übergeben. Der Landkreis Schwandorf gehört zu diesen geförderten 26 Landkreisen und erhält 478.000 Euro zur Unterstützung der wohnortnahen Geburtshilfe. Damit kann der Landkreis das dem Krankenhaus St. Barbara Schwandorf im Jahr 2018 in der Hauptfachabteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie entstandene Defizit in Höhe von 563.044 Euro komplett erstatten. Nach Abzug der staatlichen Förderung beläuft sich der Eigenanteil des Landkreises auf rund 85.000 Euro. Zusätzlich zur Übernahme des Defizits der Geburtshilfe des Krankenhauses St. Barbara fördert der Landkreis Schwandorf seit November 2018 – ebenfalls mit Unterstützung durch das Zukunftsprogramm Geburtshilfe des Freistaates Bayern – Hebammen, die sich bereit erklären, längerfristig in der Geburtshilfe oder Wochenbettversorgung im Landkreis Schwandorf tätig zu werden. Bis heute können etwa 25 Hebammen mit den Mitteln des Landkreises und des Freistaates Bayern mit dem monatlichen Hebammenzuschuss des Landkreises finanziell unterstützt werden. „Mit diesen Maßnahmen trägt der Landkreis Schwandorf seinen Teil dazu bei, die wohnortnahe und hochwertige Versorgung für werdende Mütter im Landkreis zu erhalten“, freute sich Landrat Thomas Ebeling.

Dr. Baumann und Dr. Merl dankten dem Landkreis auch im Namen der Hebammen für diese finanziellen Leistungen, mit der die letzte im Landkreis verbliebene Geburtshilfe bis auf Weiteres sichergestellt wird. In den letzten fünf Jahren sind die Geburtenzahlen am Schwandorfer Krankenhaus gestiegen. Waren es 2014 noch 520 Geburten, waren es 2018 sogar 711 Geburten und im Jahr 2019 immerhin auch 676 Geburten. „Auch die niedrige Kaiserschnittquote von nur 17 Prozent bei bundesweit etwa einem Drittel spricht für hohe Standards und eine gute fachliche Qualifikation“, betonte Krankenhaus-Geschäftsführer Dr. Baumann.

In einem Ausblick verwies er auf den 11. März. An diesem Tag wird im Beisein der Gesundheitsministerin Melanie Huml der planmäßig fertiggestellte Neu- und Erweiterungsbau am Krankenhaus, der EU-weit ausgeschrieben werden musste, kirchlich gesegnet und offiziell eröffnet. Erste Stationen werden den Betrieb bereits ab dem 8. Februar aufnehmen, da ein zeitgleicher Umzug aller Stationen nicht möglich ist. Der Landrat freute sich über die positiven Berichte aus dem Krankenhaus und wünschte der gesamten Einrichtung und insbesondere der Geburtshilfe weiterhin alles Gute.

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