Positive Bilanz
Die MS-Ambulanz am Klinikum St. Marien in Amberg hat sich gut etabliert

11.01.2019 | Stand 31.07.2023, 20:21 Uhr
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Im Juli 2017 wurde am Klinikum St. Marien unter dem Dach der Klinik für Neurologie eine Ambulanz für Patienten mit Multipler Sklerose (MS) eröffnet.

AMBERG Bei der MS handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarks, die häufig im jungen Erwachsenenalter beginnt. Die Betroffenen können zum Beispiel durch Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, oder auch durch eine verminderte Leistungsfähigkeit betroffen sein. Gerade im Bereich der medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten wurden in den letzten 10 Jahren große Fortschritte erzielt, sodass die Erkrankung mittlerweile ihren Schrecken verloren hat.

In enger Zusammenarbeit und mit Zustimmung der niedergelassenen neurologischen Fachkollegen entstand von daher schon vor Jahren die Idee, das Fachwissen auf diesem Gebiet zu bündeln und den Patienten der Region zukommen zu lassen. Dr. Thorsten Heider wird als ärztlicher Leiter der Ambulanz dabei von Marion Fuchs, einer speziell ausgebildeten medizinischen Fachangestellten („MS-Nurse“), unterstützt. Gemeinsam erfasst dieses Team die oft umfangreiche medizinische Vorgeschichte der Patienten, führt die klinischen und laborchemischen Untersuchungen durch und steuert die Behandlung. Diese kann mittlerweile zum Beispiel durch Infusionstherapien in der Klinik für Neurologie ambulant durchgeführt werden. Während dieser häufig aufwendigen, mehrstündigen Behandlungen werden die Patienten dabei engmaschig professionell überwacht, was verdeutlicht, dass diese Form der Therapie durch die niedergelassenen Kollegen nur schwer zu leisten ist. Die MS Ambulanz versteht sich somit auch in dieser Hinsicht als komplementäres Angebot zu den vorhandenen Versorgungsangeboten. Bereits vor dem Umzug der Abteilung im März 2018 wurden die diesbezüglich notwendigen Anforderungen an die Räumlichkeiten berücksichtigt, sodass die komplette Versorgung nunmehr auf einer Ebene mit kurzen Wegen gewährleistet ist.

Von Dr. Thorsten Heider werden häufig Zweitmeinungen zu bestimmten Thematiken wie zum Beispiel speziellen Medikamenten, Medikamentenumstellungen, oder auch zu dem Bereich MS und Schwangerschaft erbeten. Oft haben sich Patienten bereits umfassend vorinformiert und benötigen nur noch eine spezielle Expertise, um für sich eine Entscheidung zu treffen. Da die radiologische Bildgebung im Verlauf ebenfalls wichtige Informationen für die weitere Therapieplanung und Überwachung liefert, erfolgte die Einbindung der Expertise des Neuroradiologischen Zentrums Nordost Bayern unter der Leitung von Herrn PD Dr. Finkenzeller vom Kooperationspartner des Klinikum Weiden. Um auch den wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden, ist das Team der Spezial- Ambulanz zudem eng in entsprechende MS-Studien eingebunden. Hier wurde in den letzten Monaten eine enge Zusammenarbeit insbesondere mit der Friedrich-Alexander Universität Erlangen aufgebaut.

Nach nunmehr gut einem Jahr fällt die Bilanz von Dr. Thorsten Heider und Marion Fuchs folglich äußerst positiv aus: „Unser Angebot wird hervorragend angenommen, die Patienten sind dankbar und wir konnten die enge Zusammenarbeit mit unseren niedergelassenen Fachkollegen weiter vertiefen.“

Schwandorf