Bayerische HIV-Testwoche
Im Jahr 2017 haben sich im Freistaat rund 340 Menschen neu mit HIV infiziert

22.11.2018 | Stand 04.08.2023, 1:02 Uhr
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Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat insbesondere junge Leute zu einem konsequenten Schutz vor der Immunschwächekrankheit AIDS aufgerufen.

BAYERN Huml betonte am Donnerstag, 22. November, anlässlich des Starts der bayerischen HIV-Testwoche am 26. November: „Das Risiko einer HIV-Ansteckung darf nicht unterschätzt werden. AIDS ist zwar mittlerweile behandelbar, aber noch immer nicht heilbar. Deshalb ist es wichtig, sich vor einer Infektion mit dem HI-Virus zu schützen. In der Altersgruppe der 20- bis 35-Jährigen ist die Infektionsrate besonders hoch.“ Einer neuen Schätzung des Robert Koch-Instituts zufolge haben sich 2017 in Bayern rund 340 Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert. Darunter sind circa 280 Männer und 60 Frauen. Insgesamt lebten in Bayern Ende 2017 mehr als 11.700 Menschen (rund 9.300 Männer und 2.400 Frauen) mit dem HI-Virus – aber etwa 1.400 davon hatten keine entsprechende Diagnose.

Huml unterstrich im Vorfeld des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember: „Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Bayern scheint zwar gegenüber dem Vorjahr etwas zurückgegangen zu sein, aber die Zahlen sind aus Gründen der geänderten Statistikmethoden nicht direkt miteinander vergleichbar. Auch die neuen Zahlen machen klar, dass es im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit AIDS keinen Grund zur Entwarnung gibt. Vielmehr ist weiter ein konsequenter Schutz vor einer Ansteckung notwendig.“

Huml, die approbierte Ärztin ist, erläuterte: „Zwischen einer Infektion mit dem HI-Virus und einer Diagnose beim Arzt können häufig Jahre vergehen. Viele Menschen tragen das gefährliche Virus in sich, ohne es zu wissen. Deshalb ist es sehr wichtig, sich testen zu lassen. Denn nur wer rechtzeitig weiß, dass er sich infiziert hat, kann sich und andere schützen.“

Experten zufolge erfahren rund 20 bis 30 Prozent der Menschen, die das HI-Virus in sich tragen, erst durch die Diagnose der Krankheit AIDS von ihrer Infektion. Huml erläuterte: „Infolge solcher Spätdiagnosen sind auch die Behandlungsaussichten der Immunschwächekrankheit weniger günstig. Natürlich steigt auch das Risiko einer Weitergabe der Infektion. Deshalb setzt sich das bayerische Gesundheitsministerium mit Nachdruck dafür ein, die Ausbreitung von HIV einzudämmen. Allein im aktuellen Haushalt 2018 haben wir dafür rund 3,7 Millionen Euro bereitgestellt.“

Im Rahmen der bayerischen HIV-Testwoche vom 26. November bis 32. Dezember 2018 bieten Gesundheitsämter, AIDS-Beratungsstellen und AIDS-Hilfen in Bayern unter dem Motto „Test jetzt!“ zusätzliche Testmöglichkeiten sowie verschiedene Informations- und Aufklärungsaktionen an. Diese finden sich im Internet unter www.testjetzt.de. Die HIV-Testwoche wird vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) koordiniert. Während der Testwoche im vergangenen Jahr hat es in Bayern insgesamt 1.103 HIV-Tests gegeben, drei davon waren positiv.

Schwandorf