Vierfach-Impfstoff
Gesundheitsamt und Ärztlicher Kreisverband Amberg-Sulzbach empfehlen die Grippeimpfung

02.10.2018 | Stand 02.08.2023, 22:33 Uhr
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Bereits zum Beginn der kalten Jahreszeit ist die Zahl der Atemwegsinfekte deutlich angestiegen. Damit steigt auch das Risiko an einer echten Grippe (Influenza Typ A oder B) zu erkranken. Nach der außergewöhnlich schwer verlaufenen Grippewelle im Winter 2017/2018 gibt es eine neue Impfempfehlung der STIKO (Ständigen Impfkommission) des Robert Koch- Institutes.

LANDKREIS AMBERG-SULZBACH Empfohlen wird die Impfung mit einem Vierfach-Impfstoff, der eine neue Antigenkombination enthält. Darin wurden die Virusstämme berücksichtigt, die zuletzt am häufigsten beobachtet wurden. Möglich ist eine Impfung mit einem sog. Vierfach-Totimpfstoff, Kinder und Jugendliche im Alter von zwei bis 17 Jahren können alternativ dazu auch mit einem Vierfach-Lebendimpfstoff als Nasenspray, also ohne Spritze, geimpft werden. Wichtig ist eine vorhergehende Beratung beim Hausarzt, Kinderarzt oder Frauenarzt. Ein Impfschutz ist nach circa zehn bis 14 Tagen gegeben.

Empfohlen wird eine Impfung für Personen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem vierten Schwangerschaftsmonat (bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grunderkrankung auch früher), Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie z.B. chronische Krankheiten der Atemwegsorgane, Herz- oder Kreislauferkrankungen, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten, zum Beispiel Multiple Sklerose, angeborene oder erworbene Immunschwäche oder HIV), Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, Personen, die mit Menschen in einem Haushalt leben oder betreuen, die ein erhöhtes Infektionsrisko haben (zum Beispiel ältere Personen, Personen mit dialysepflichtiger Nierenfunktionsstörung), Medizin- und Pflegepersonal sowie Personen, die in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr arbeiten.

In der Grippesaison 2017/2018 wurde nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch- Institutes bei über 330.000 Menschen die „echte“ Grippe diagnostiziert. Die Zahl der tatsächlich Erkrankten dürfte jedoch weit darüber liegen, da nur die Labornachweise meldepflichtig sind. Geschätzt wurden neun Millionen influenzabedingte Arztbesuche in Deutschland. Fast ein Fünftel der gemeldeten Grippepatienten musste wegen der Schwere der Erkrankung in eine Klinik eingewiesen werden. Dem Gesundheitsamt Amberg wurden rund 1500 laborbestätigte Fälle gemeldet. Bei 23 Todesfällen bestand ein direkter Zusammenhang mit einer vorher festgestellten Grippeerkrankung.

Eine Vorhersage, wie schwer die kommende Grippesaison ausfallen wird, ist auch Experten nicht möglich. Dem Gesundheitsamt wurde aber bereits ein erster Fall gemeldet. Der Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbandes Amberg-Sulzbach, Dr. Martin Pöllath, und der Leiter des Gesundheitsamtes Amberg, Dr. Roland Brey, rufen gemeinsam zur Grippeschutzimpfung auf und bitten Impfwillige, insbesondere aber chronisch Kranke und Ältere über 60 Jahre, sich jetzt an ihren Arzt zu wenden, um einen Termin für die Grippeimpfung zu vereinbaren. Aus Rückmeldungen von Ärzten und Apotheken geht hervor, dass die Auslieferung der Impfstoffe heuer verzögert erfolgt. Üblicherweise beginnt jedoch die Grippewelle erst Ende des Jahres, weshalb die Monate Oktober und November für die Impfung günstig erscheinen.

Das Gesundheitsamt Amberg steht für Fragen unter der Telefonnummer 09621 /39669 oder per Mail an gesundheitsamt@aberg-sulzbach.de zur Verfügung.

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