Besuch
Keine Angst vorm Krankenhaus – Vorschulkinder schauen sich im Klinikum St. Marien um

09.08.2018 | Stand 03.08.2023, 1:19 Uhr
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Wo muss ich hingehen, wenn es mir mal nicht so gut geht? Mit dieser Frage beschäftigten sich 27 Vorschulkinder des Kindergartens St. Michael in Amberg. Damit die Angst vor dem fremden Krankenhaus nicht allzu groß ist, haben die Kinder samt ihren Erzieherinnen einen Ausflug ins Klinikum St. Marien Amberg gemacht.

AMBERG Jeder bekam als erstes eine Weste zum Anziehen geschenkt, damit die Kinder als Besucher erkannt wurden. „Übrigens erkennt man uns Kinderärzte daran, dass wir wie Schlümpfe aussehen, weiße Hosen, blaue Oberteile, es fehlt nur die weiße Mütze“, erklärt Dr. Sabine Beer von der Kinderklinik und sorgt damit für lautes Lachen. Dann ging es für die Kinder raus in den Patientengarten. Hier wartete bereits ein Rettungswagen samt zwei Sanitätern auf die neugierigen Kleinen. Natürlich wurden sofort die Sirenen und das Blaulicht ausprobiert, bevor es dann in das Innere des Krankenwagens ging. Die zukünftigen Abc-Schützen stellten fest, dass aus der Sauerstoffmaske nur frische Luft kommt. Jakob und Leon ließen sich am Monitor anschließen und konnten ihren Herzschlag sehen und hören. Und den EKG-Ausdruck durften sie als Andenken mit nach Hause nehmen. Auch der Absauger wurde unter die Lupe genommen, und schnell wurde klar, dass auch hier niemand Angst haben muss. Die Kinder erfuhren, dass immer zwei Sanitäter im Krankenwagen mitfahren. „Einer muss fahren und einer muss beim Patienten hinten sein. Ist der Patient so alt wie ihr oder auch jünger, ist sogar immer noch ein dritter Sanitäter mit dabei. Nämlich unser Teddybär. Den bekommt jedes Kind von uns geschenkt, und an ihm zeigen wir immer zuerst, was wir bei dem Patienten machen müssen, Pflaster oder Spritze“, erklärt Michael Honig, Rettungssanitäter beim Roten Kreuz. Lilly ließ sich auf der Matratze, die speziell für Rückenverletzungen hergenommen wird, festschnallen. Aus der Matratze wird Luft rausgesaugt, wodurch sie ganz hart wird und der Patient gut hochgehoben werden kann.

Die Station der Kinderklinik durften die Vorschulkinder auch unsicher machen. So konnten sie sehen, wie ein Zimmer aussieht, wenn sie mal länger im Krankenhaus bleiben müssen. Im Untersuchungszimmer wurde dann wieder nach Herzenslust erforscht und ausprobiert. Dr. Sabine Beer erklärte: „ Bei Kinderärzten ist es immer ganz wichtig, dass wir wissen, wie groß und wie schwer ihr seid, damit wir wissen wie viel Medizin ihr bekommen dürft.“ Also ließen sich alle messen, auch den Kopfumfang, und wiegen. Die Kinder erfuhren, was ein Otoskop ist, dass man den Herzschlag nicht nur hören, sondern auch fühlen kann und was die Krankenhauslimo ist. Nämlich eine Infusion. Am Ende wurden die Kinder selbst zu Hilfsärzten, untersuchten sich gegenseitig und bestaunten ihre Mandeln. Angst vorm Krankenhaus muss nun niemand mehr haben, die 27 Vorschulkinder vom Kindergarten St. Michael kennen sich nun bestens aus.

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