Krankenhaushygiene
Kliniken in Amberg und Weiden werden Lehreinrichtung für Technische Hochschule

21.06.2018 | Stand 04.08.2023, 9:37 Uhr
−Foto: Foto: Klinikum/Lettner

Krankenhausinfektionen sind weltweit ein großes Problem der modernen Medizin. Das Fachgebiet der Krankenhaushygiene hat deshalb zum Ziel, die Zahl der Krankenhausinfektionen so gering wie möglich zu halten und so die größtmögliche Sicherheit für Patienten und Personal zu gewährleisten. Das geschieht dadurch, dass spezielle Hygienemaßnahmen in medizinischen Einrichtungen erforscht und schließlich auch umgesetzt werden.

AMBERG Die Verantwortlichen des Klinikums St. Marien Amberg und der Kliniken Nordoberpfalz AG sehen eine wichtige Zukunftsaufgabe darin, Risiken und Infektionen im Krankenhaus vorzubeugen. Deshalb wurde beispielsweise auch Prof. Dr. Hamid Hossain Anfang 2017 zum Chefarzt der Mikrobiologie in Amberg und Weiden bestellt. Prof. Dr. Hossain ist Medizinischer Mikrobiologe und Krankenhaushygieniker sowie Professor für Krankenhaushygiene des in Deutschland einzigen Bachelor-Studiengangs für Krankenhaushygiene an der Technischen Hochschule Mittelhessen, kurz THM, in Gießen. In dieser Funktion hat Prof. Dr. Hossain nun die krankenhaushygienische Kompetenz der THM Gießen in die Oberpfalz gebracht: Unter seiner Mitwirkung konnten Manfred Wendl und Josef Götz, die Vorstände beider Kliniken, und Prof. Dr. Matthias Willems, Präsident der THM, eine Kooperation schließen. Durch sie sind das Klinikum St. Marien Amberg und die Kliniken Nordoberpfalz AG nun offiziell zu Lehreinrichtungen der Technischen Hochschule Mittelhessen geworden und bilden Studierende der Krankenhaushygiene im Rahmen von Praktika und Bachelorarbeiten aus. „Mit den bestehenden, gut strukturierten Hygieneabteilungen an beiden Kliniken finden die Studierenden ideale Voraussetzungen für die angewandte Forschung und praktische Umsetzung ihrer Lerninhalte vor“, so Prof. Dr. Hossain. „Und die Kliniken profitieren von den neuesten Erkenntnissen der Krankenhaushygiene aus gemeinsamen Forschungsprojekten. Letztendlich kommt diese neue Kooperation vor allem den Patienten zu Gute.“

Die ersten beiden Studierenden kamen bereits im September 2017 in die Oberpfalz, um am Klinikum St. Marien Amberg ein 3-monatiges Praktikum zu absolvieren. Dabei wurden sie durch die Krankenhaushygieniker und die Hygienefachkräfte vor Ort in laufende Projekte eingebunden und von ihnen fachlich begleitet. Im Anschluss erhielten die Studierenden Anna Bach und Florian Lapp von Prof. Dr. Hossain zwei hochaktuelle Forschungsthemen für ihre Bachelorarbeiten, die innerhalb von drei Monaten abgeschlossen wurden. Beide Arbeiten erhielten die Note „sehr gut“. „Die Studierenden haben viel gelernt und eine tolle Arbeit geleistet. Und wir können mit den Ergebnissen unsere Infektionsverhütung verbessern – eine win-win-Situation für alle“, so Prof. Dr. Hossain und Stephan Röckelein, Leiter der Krankenhaushygiene am Klinikum St. Marien Amberg und Mitprüfer. Für ihre sehr gute Abschlussarbeit wurden beide Studierenden vom Ärztlichen Direktor, Dr. Hollnberger, mit einem Geldpreis belohnt. „Gute Arbeit verdient Anerkennung“, so Dr. Hollnberger. Über die gute Zusammenarbeit freuen sich auch die Ärztlichen Direktoren und die Leitungen der Krankenhaushygiene beider Kliniken. „ Wir nehmen die Krankenhaushygiene sehr ernst. Durch die Kooperation können wir die Hygienemaßnahmen in unseren Kliniken intensivieren, diese wissenschaftlich evaluieren und auf diesem Wege Infektionsrisiken für Patienten und Personal weiter minimieren“, so die Ärztlichen Direktoren, Dr. Harald Hollnberger und Dr. Thomas Egginger.

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