Heuschnupfen
Bayern bekommt elektronische Pollenmessstationen

08.04.2018 | Stand 20.07.2023, 13:14 Uhr
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Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt davor, die Folgen einer Pollenallergie zu unterschätzen. Huml betonte am Sonntag, 8. April: „Wer an Heuschnupfen-Symptomen wie juckenden Augen, triefender Nase oder Husten leidet, sollte unbedingt beim Arzt klären lassen, ob es sich um eine echte Allergie handelt. Denn eine unbehandelte Pollenallergie kann zu Asthma führen.“

BAYERN Die Ministerin verwies auf den erwarteten Pollenflug der Birke. Deren Hauptblütezeit liegt in Bayern im April. Fast die Hälfte der Menschen, die allergisch auf Pollen sind, reagiert auf Birkenpollen. Huml unterstrich: „Wir werden die Allergiker und Asthmatiker im Freistaat bald mit aktuelleren, genaueren und ortsspezifischeren Daten zum Pollenflug versorgen. Denn nur wer weiß, welche Pollen wann und wo fliegen, kann entsprechende Vorsorgemaßnahmen ergreifen und seine Medikamente zielgenau einnehmen. Derzeit wird unter Federführung des bayerischen Gesundheitsministeriums das elektronische Polleninformationsnetzwerk Bayern (ePIN) aufgebaut.“ Die erste elektronische Pollenmessstation soll noch in diesem Frühjahr offiziell eingeweiht werden. Huml erläuterte: „Im Jahr 2019 werden wir dann an den acht Pollenmessstationen in ganz Bayern den Regelbetrieb aufnehmen. Die Bayerische Staatsregierung fördert dieses Projekt mit zwei Millionen Euro.“ Standorte der Pollenmessstationen sind Garmisch-Partenkirchen, Altötting, Marktheidenfeld, Viechtach, Mindelheim, München, Feucht und Hof. Die Auswahl der acht ePIN-Standorte basiert auf einer Vorstudie des Zentrums für Allergie und Umwelt (ZAUM) an der TU München.

Allein in Bayern sind derzeit nach Erkenntnissen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mehr als zwei Millionen Menschen von einer Allergie und von Überempfindlichkeits-Reaktionen betroffen. Etwa 490.000 Erwachsene und circa 85.000 Kinder und Jugendliche leiden an Asthma bronchiale.

Huml, die ausgebildete Ärztin ist, ergänzte: „Es kann auch zu Kreuzallergien kommen, wie etwa bei Birkenpollenallergikern, die auch kein Kernobst vertragen. Sie sollten während der Pollenflugsaison Äpfel und Kirschen meiden. Denn wenn Betroffene Allergene zusätzlich über die Nahrung aufnehmen, kann dies die Symptome verschlimmern. Hier kann nur ein Allergietest Aufschluss geben.“ Allergietests bieten unter anderem Hautärzte, Hausärzte, Internisten und Kinderärzte an. Bei konkretem Verdacht auf eine allergische Erkrankung ist die Untersuchung eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Schwandorf