Familie, Beruf und Pflege vereinbaren
Lokales Bündnis für Familien bildet Pflegelotsen aus

24.01.2018 | Stand 24.07.2023, 15:25 Uhr
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Die Koordinatorin des Lokalen Bündnisses für Familien, Helga Forster, konnte am Montag, 22. Januar, zu einer besonderen Fortbildung im Landratsamt begrüßen.

LANDKREIS SCHWANDORF Personalleitungen, Betriebs- und Personalräte wurden vom Pflegeberater der AOK Bayern, Michael Falkenstein, geschult, um künftig als Pflegelotse fungieren zu können. Die Pflegelotsen sollen die Beschäftigen in ihren Unternehmen und Behörden in Fragen rund um die Pflege unterstützen.

Gleichgewicht finden

Dass die Pflege ein wichtiges Thema ist, haben die 13 Teilnehmer aus zehn verschiedenen Unternehmen bestätigt. Viele Mitarbeiter sind mit der Pflege von Angehörigen betraut und müssen viel Kraft aufwenden, um Pflege und Beruf vereinbaren zu können. Um bei dieser Problematik Unternehmen und Betroffene, gerade beim Eintritt eines Pflegefalls, zu unterstützen, hat das Lokale Bündnis für Familien Mitte letzten Jahres eine Broschüre „Pflegefall – Was nun“ herausgegeben und eine Veranstaltung zur „Tagespflege“ organisiert.

 

Mit der Ausbildung zum Pflegelotsen konnte nun ein weiterer Pfeiler zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesteckt werden. Referent Michael Falkenstein von der AOK Direktion Amberg informierte über die gesamte Bandbreite der Pflege; ausgehend vom Antrags- und Einstufungsverfahren der Pflegebedürftigkeit bis zu den vielfältigen Leistungen der Pflege- und Krankenversicherung. Wer erhält Pflegegeld, welche ambulanten und stationären Hilfen gibt es, welche Kombinationsmöglichkeiten sind für welche Pflegesituationen sinnvoll und was tun im akuten Pflegefall, all diese Fragen wurden vom Experten beantwortet.

 

Mehr Unterstützung

Einen weiteren Part nahmen die Freistellungsmöglichkeiten des Arbeitszeitgesetzes, des Pflegezeitgesetzes und des Familienpflegezeitgesetzes sowie die Information über die konkreten Angebote der ambulanten, teilstationären und stationären Einrichtungen im Landkreis Schwandorf ein. Gerade auch die Möglichkeiten der Tagespflege und der niedrigschwelligen Dienste können den Spagat zwischen Beruf und Pflege erleichtern. Zum Abschluss wurde die Wichtigkeit der Vorsorgevollmacht hervorgehoben, um gerade in Krisenzeiten als Angehöriger schnell und unbürokratisch die erforderlichen Angelegenheiten erledigen zu können. „Ich kann jedem raten, diese Vollmacht bereits in jungen Jahren abzuschließen“, empfahl Falkenstein.

 

Mit vielen Informationen im Kopf, aber auch mit einem AOK-Info-Pflegerucksack sind die Teilnehmer gut darauf vorbereitet worden, in den Betrieben und Behörden die Aufgaben eines Pflegelotsens zu übernehmen.

Schwandorf