Alterstraumazentrum
Klinikum Amberg erhält Auszeichnung für optimale medizinische Versorgung – auch im hohen Alter

12.12.2017 | Stand 31.07.2023, 19:01 Uhr
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Der demografische Wandel stellt das Gesundheitswesen vor spezielle Herausforderungen: Viele ältere Patienten, die heute ins Klinikum kommen, leiden unter Begleiterkrankungen wie Herz- oder Nierenerkrankungen, Demenz oder Diabetes, die bei der Therapie besonders berücksichtigt werden müssen.

AMBERG Das Klinikum St. Marien Amberg hat diese Notwendigkeit schon früh erkannt und 2015 ein Zentrum für Alterstraumatologie ins Leben gerufen: Hier bündeln Fachärzte aus den Bereichen Unfallchirurgie/Orthopädie und Geriatrie sowie speziell geschulte Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und ein Sozialteam ihr Wissen, um ältere Menschen optimal zu versorgen. Dieses Engagement wurde jetzt auch von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) gewürdigt, die das Amberger Alterstraumazentrum offiziell ausgezeichnet hat. Die enge Vernetzung beider Medizinbereiche und die klar geregelten Abläufe auf der Station haben die Gutachter der DGU beim Vor-Ort-Termin besonders beeindruckt.

„Die Gründung eines Alterstaumazentrums war für uns ein wichtiger und sinnvoller Schritt. Denn gerade bei älteren Menschen steigt die Häufigkeit von Stürzen und damit verbunden auch die Häufigkeit von Knochenbrüchen oder anderen schwerwiegenden Verletzungen“, erklärt Dr. Robert Bauer. Er ist Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum St. Marien Amberg und leitet das Zentrum gemeinsam mit Dr. Jens Trögner, dem Chefarzt der Klinik für Innere Medizin III – Geriatrie und Frührehabilitation. „Leiden die Patienten zusätzlich an anderen chronischen Gesundheitsstörungen, kann das den Heilungsverlauf negativ beeinflussen“, so Dr. Trögner. Deshalb müsse der Patient ganzheitlich und unter Berücksichtigung aller Begleiterkrankungen behandelt werden, um ein gutes Gesamtergebnis zu erzielen.

Auch die genaue Abklärung der Sturzursachen ist eine zentrale Aufgabe der Geriatrie. Ziel sei es, ältere Patienten nach Unfällen möglichst mobil und selbstständig wieder zu entlassen. Dafür arbeitet das fachübergreifend Team aus Ärzten, Pflegern und Therapeuten für jeden Patienten einen individuellen Behandlungsplan aus, der sicherstellt, dass sie nach der Operation schnellstmöglich mit der Rehabilitation beginnen können. Und auch für die Rückkehr in das eigene Zuhause bekommen Patienten und Angehörige zahlreiche Tipps mit an die Hand, wie sich beispielsweise Stürze im häuslichen Umfeld mithilfe weniger Kniffe vermeiden lassen.

Schwandorf