Infektionspräventionswoche
Das Klinikum St. Marien sagt den Keimen den Kampf an

29.10.2017 | Stand 02.08.2023, 21:52 Uhr
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„Kann man zur Vorbeugung etwas gegen Keime machen?“ Diese Frage haben Anna Bach und Florian Lapp sehr oft gehört. Ihre Antwort: „Gut, dass Sie fragen!“

AMBERG Denn: Anna und Florian sind Bachelor-Studenten der Krankenhaushygiene an der Technischen Hochschule Mittelhessen, kurz THM. Sie absolvieren derzeit ihr Praktikum am Klinikum St. Marien Amberg. Zusammen mit dem Team der Krankenhaushygiene um Stephan Röckelein haben die beiden jetzt im Foyer des Klinikums Patienten und Besucher über das Thema „Krankenhauskeime“ aufgeklärt. Der Anlass: Die International Infection Prevention Week (IIPW), zu Deutsch: die Internationale Infektionspräventionswoche. Diese Woche wird – vor allem in englischsprachigen Ländern – genutzt, um über Infektionsverhütung aufzuklären. Denn: Infektionskrankheiten gehören zu den ältesten und häufigsten Krankheiten der Menschheit. Weltweit fordern sie jedes Jahr Millionen von Todesopfern – in Industrienationen sind Infektionskrankheiten die dritthäufigste Todesursache. Auch die Zahl an Krankenhausinfektionen mit zum Teil multiresistenten Erregern ist ein großes medizinisches Problem.

Nun kam die IIPW erstmalig in die Oberpfalz. Die Idee hierzu hatte Prof. Dr. Hamid Hossain, der Chefarzt für Mikrobiologie des Klinikums St. Marien Amberg und der Kliniken Nordoberpfalz AG: „Es gibt eine große Verunsicherung in der Bevölkerung und bei Patienten über Krankenhauskeime. Die Menschen haben Angst, ins Krankenhaus zu gehen. Wir bringen erstmalig die Internationale Infektions-Präventions-Woche nach Amberg und Weiden und zeigen, wie Krankenhauskeime entstehen und wie man sich davor schützen kann. Wir wollen Ängste abbauen statt sie zu schüren.“ „Wir wollen mit dieser Aktion dazu beitragen, Aufklärung zu leisten“, so Florian Lapp. „Das Thema Krankenhaushygiene spielt eine immer wichtigere Rolle, weil die Antibiotika-Resistenzen immer mehr zunehmen.“ „Wir möchten den Menschen auch einfach die Angst vor Keimen nehmen und zeigen, dass Keime ganz normal – viele von ihnen sogar wichtig für uns sind“, fügt Anna Bach hinzu.

Mit Postern und Bakterien auf Nährböden zeigten die Hygienespezialisten den Patienten und Besuchern, wie Krankenhauskeime ins Krankenhaus eingeschleppt und welche hygienischen Schutzmaßnahmen vom Krankenhaus ergriffen werden. Patienten und Besucher lernten, dass eine regelmäßige Händedesinfektion beim Betreten des Krankenhauses, vor Patientenkontakt und nach Patientenkontakt effektiv die Übertragung von Krankenhauskeimen verhindern kann. „Die Menschen brauchen eine praxisnahe Aufklärung“ sagte Klinikumsvorstand Manfred Wendl, der diese Aktion sehr unterstützt. Die Patienten und Besucher machten fleißig mit und begrüßten die Aufklärungskampagne.

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