Mehr Kaiserschnitte
KKH begrüßt neue Leitlinie als Entscheidungshilfe für oder gegen Kaiserschnitt

08.12.2020 | Stand 20.07.2023, 23:24 Uhr
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In diesem Jahr sind mehr Babys per Kaiserschnitt geboren als im Vorjahr. Das zeigt eine Datenauswertung der stationären Entbindungen der KKH Kaufmännische Krankenkasse. So erblickte bislang fast jedes dritte Neugeborene (32,4 Prozent) per Sectio das Licht der Welt.

Regensburg. Auffällig sind die Lockdown-Monate März bis Mai. In diesen drei Monaten lag die Quote jeweils rund zwei Prozentpunkte über dem Vergleichswert des Vorjahresmonats, im Lockdown-Monat März sogar bei 35,5 Prozent. Im Jahr 2019 betrug die Kaiserschnittquote insgesamt 31,9 Prozent und war damit niedriger als 2020.

Die erhöhte Kaiserschnittquote lässt vermuten, dass aufgrund der unsicheren Situation mit Beginn der Corona-Pandemie im März Schwangeren mit einer Risikoschwangerschaft vermehrt zu einem geplanten Kaiserschnitt geraten wurde. Denn ein geplanter Kaiserschnitt hat für Kliniken den Vorteil, die Abläufe und den Einsatz des Personals in den Kreißsälen besser vorhersehen und organisieren zu können. Wie sich die Kaiserschnittrate vor allem während der zweiten Corona-Welle im Herbst weiter entwickelt hat, bleibt abzuwarten.

Die KKH verzeichnet seit mehreren Jahren hohe Kaiserschnittquoten und begrüßt deshalb, dass im Sommer eine erste medizinische Leitlinie zu diesem Thema herausgegeben wurde. Die Handlungsempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe vereint aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und soll Ärzten bei der Beratung mit Schwangeren für oder gegen einen Geburtsmodus als Unterstützung dienen. Es wäre erfreulich, wenn die neue Leitlinie für einen sensibleren Einsatz des Kaiserschnittes und eine bessere Aufklärung sorgen würde. Denn auch wenn der Kaiserschnitt inzwischen als Routine-Eingriff in den Krankenhäusern durchgeführt wird, sollte er nur aus medizinischen Gründen und nach sorgfältiger Aufklärung und Abwägung mit der Schwangeren erfolgen.

„Allen werdenden Eltern bietet die KKH ab sofort ein finanzielles Familienpaket in Höhe von 300 Euro, über das zusätzliche Untersuchungen bei Schwangeren oder Screenings für das Neugeborene übernommen werden“, erklärt Franz Pilz vom KKH-Serviceteam in Regensburg. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.kkh.de.

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