Medizin
Mit vereinten Kräften für eine erfolgreiche Zukunft des Hebammen-Studiengangs in Regensburg

30.11.2020 | Stand 21.07.2023, 2:14 Uhr
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„Die Gewährleistung unserer Hebammenversorgung ist eine große Herausforderung. Deshalb war es für die Stärkung des Hebammenberufs eine wichtige Entscheidung, den Studiengang Hebammenkunde einzuführen. Dafür habe ich mich mit meinen Kollegen der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag sehr eingesetzt“, erläutert die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer.

Regensburg. Die ersten beiden Modellstudiengänge sind im Herbst 2019 gestartet, einer davon an der OTH in Regensburg. Wie bei vielen Neuerungen, ist der Weg oft nicht leicht und die Herausforderung groß. Viele Fragen tauchen erst bei der Umsetzung auf. Um diesen Prozess optimal zu begleiten, hatte der Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege, Bernhard Seidenath, in München bereits zwei Fachgespräche zum Sachstand der Hebammenausbildung einberufen. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde Anfang November der Dringlichkeitsantrag „Hebammenversorgung sichern, mehr Studienplätze schaffen, Kliniken unterstützen“ an den Bayerischen Landtag gestellt.

Speziell an der OTH in Regensburg hat sich herausgestellt, dass es zunehmend schwieriger wird, Kliniken als Kooperationspartner zu finden, denn jeder Studienplatz braucht auch einen Praxisplatz in einer Klinik. Deshalb hat sich die Vizepräsidentin der OTH Regensburg, Frau Prof. Dr. Klaudia Winkler an die Stimmkreisabgeordnete Sylvia Stierstorfer gewandt und um Unterstützung gebeten. „Wir haben hier in Regensburg die Situation, dass wir nicht nur mit einer einzigen großen Klinik zusammenarbeiten, sondern mit vielen, zum Teil auch kleineren Kliniken, für die die Bereitstellung von Praxisplätzen nach dem neuen Modell der verantwortlichen Praxiseinrichtung mit einem hohen organisatorischen Aufwand und einer gewissen Unsicherheit verbunden scheint. Deshalb ist die Bereitschaft zur Übernahme von Praxisplätzen leider rückläufig. Um dieses Problem zu lösen, brauchen wir als OTH dringend Unterstützung, alleine können wir dies nicht stemmen“, so Prof. Dr. Winkler.

Sylvia Stierstorfer hat sich mit ihren Landtagskollegen Bernhard Seidenath und Robert Brannekämper, Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst, dieses Themas gerne angenommen. Gemeinsam haben sie Vertreter der OTH Regensburg, der Katholischen Stiftungshochschule München, des Bayerischen Hebammen Landesverbandes, der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, der Krankenkassen und der Krankenhäuser bei einer virtuellen Konferenz zusammengebracht. In dieser Konstellation hatte es bisher noch keinen Austausch gegeben. Nachdem alle Teilnehmer aus ihrer Warte die Herausforderungen und Beweggründe geschildert hatten, wurde schnell deutlich, woran es in der Praxis hakt: Offene Fragen vor allem im Bereich der Prozessstrukturierung und Finanzierung müssen dringend geklärt werden, um mehr Sicherheit für alle Beteiligten zu erreichen.

Die Landtagsabgeordneten Seidenath und Brannekämper resümieren: „Der Austausch war äußerst aufschlussreich. Entscheidend werden nun die bilateralen Gespräche zwischen den Kliniken und den Krankenkassen sein, die durch unsere Konferenz angestoßen wurden. Wir brauchen mehr Hebammen-Studienplätze – so sollten auch in Regensburg künftig unbedingt die 28 möglichen Plätze angeboten werden!“ Die Aufgaben wurden klar verteilt und als nächster Abstimmungstermin Ende Januar vereinbart. „Bis dahin müssen wir Ergebnisse vorweisen können, damit zum Start des nächsten Studienjahrgangs an der OTH Regensburg deutlich mehr Praxisplätze zur Verfügung stehen und so die akademische Hebammenausbildung ein Erfolgsmodell wird“, so Sylvia Stierstorfer.

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