Neue Einheit
UKR eröffnet Stroke Unit für die Behandlung von Schlaganfall-Patienten

31.07.2020 | Stand 24.07.2023, 19:27 Uhr
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Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ergänzt mit einer neu etablierten Schlaganfall-Einheit die Versorgung neurologischer Akutfälle in Ostbayern. Ein innovatives Konzept, enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Nähe zur Forschung ermöglichen hier rund um die Uhr modernste Schlaganfall-Therapie.

Regensburg. Er tritt meist plötzlich auf und ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland – der Schlaganfall. Ausgelöst durch Sauerstoffmangel in den Nervenzellen oder Blutungen erleiden Hirnareale schwere Schädigungen. Schnelles Handeln bei ersten Anzeichen ist deshalb überlebenswichtig.

Das Universitätsklinikum Regensburg fügt mit seiner neu eröffneten Schlaganfall-Einheit (Stroke Unit) einen wichtigen Baustein in der heimatnahen Versorgung von Schlaganfall-Patienten hinzu. Geleitet wird die Stroke Unit von Professor Dr. Ralf Linker, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie des UKR. In Kooperation mit der Schlaganfallversorgung der Neurologischen Klinik am Medbo-Bezirksklinikum Regensburg und in enger Zusammenarbeit zwischen Neurologen, Kardiologen, Röntgenfachärzten, Intensiv- und Notfallmedizinern sowie Neurochirurgen bietet das UKR damit nun die gesamte Bandbreite der Versorgung akuter neurologischer Notfälle rund um die Uhr.

Das innovative Konzept einer neurologisch geführten Stroke Unit auf einer gemeinsamen Intermediate-Care-Station für Herz und Gehirn profitiert dabei von einer besonders engen Verbindung zur Kardiologie, wie Professor Dr. Lars Maier, Direktor der Klinik für Innere Medizin II des UKR, ausführt: „Jeder fünfte Schlaganfall ist auf eine Herzrhythmusstörung, zum Beispiel Vorhofflimmern, zurückzuführen. Deshalb ist die frühzeitige Einbindung der Herzspezialisten in die Behandlung von Schlaganfall-Patienten ein wichtiger Faktor in der Therapie, um irreparable Folgen so weit wie möglich zu verhindern.“

Bei der akuten Behandlung des Schlaganfalls stehen die medikamentöse gerinnselauflösende Therapie (Lysetherapie) und die Wiedereröffnung großer hirnversorgender Gefäße mit Hilfe eines Schlüssellocheingriffs (Thrombektomie) im Vordergrund. Aktuelle Studien zeigen, dass Patienten zwar bis zu 24 Stunden nach Symptombeginn von diesen Behandlungsansätzen profitieren können. Dennoch liegt das Augenmerk auf besonders raschem Handeln, betont Professor Linker: „Beim akuten Schlaganfall zählt jede Minute.“

„Für derartige Notfälle ist das UKR besonders gut gerüstet“, erläutert Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR. „Mit unserem Hubschrauberstandort, der interdisziplinären Notaufnahme und dem multiprofessionellen Team in der Stroke Unit sichern wir die schnellstmögliche Versorgung von Schlaganfällen. Zudem kommt unsere Nähe zur medizinischen Forschung unseren Patienten unmittelbar zu Gute.“

Der Aufbau der Stroke Unit am UKR wurde in enger Abstimmung mit dem Freistaat Bayern und dem Bezirk Oberpfalz ermöglicht. „Wir danken besonders Herrn Staatsminister Bernd Sibler und Herr Bezirkstagspräsidenten Franz Löffler für ihre Unterstützung. Dadurch konnten wir zügig von der Planung in die Realisierung übergehen“, freut sich Professor Kölbl. Wissenschaftsminister Bernd Sibler ist überzeugt: „Die neue Schlaganfall-Einheit ist ein überaus wertvoller Beitrag für eine noch bessere medizinische Versorgung der Menschen in Ostbayern. Sie kann irreparable Schäden nach einem Schlaganfall verhindern und Leben retten. Daher unterstützen wir die Einrichtung der Stroke Unit am UKR aus voller Überzeugung.“

Regensburg