Falscher Durstlöscher
Alkohol und Hitze vertragen sich nicht – Dr. Thomas Etti rät davon ab

29.07.2020 | Stand 24.07.2023, 19:07 Uhr
−Foto: n/a

Die Sonne strahlt vom Himmel, die Laune steigt, nur zu gern greift der ein oder andere nach dem Sprung ins kühle Nass zum eiskalten Erfrischungsgetränk. Warum dieses alkoholfrei sein muss, erklärt Dr. Thomas Etti, Chefarzt der Interdisziplinären Notaufnahme an den Sana-Kliniken des Landkreises Cham und Notfallmediziner.

Landkreis Cham. „Wer der Sonne zu nahe kommt, kann tief stürzen“, mit einem Augenzwinkern spielt Dr. Thomas Etti, Chefarzt der Interdisziplinären Notaufnahme der Sana-Kliniken des Landkreises Cham, auf die griechische Mythologie an. Als Notfallmediziner weiß er, dass die Kombination aus Hitze, Alkohol und Selbstüberschätzung keinen guten Ausgang nimmt.

Es ist heiß, der Körper schwitzt und scheidet Schweiß aus – „der natürlichste Mechanismus der Temperaturregulation“, so Dr. Etti, der weiter erklärt, dass durch diese körpereigene Schutzreaktion ein Überhitzen und damit ein Kollaps verhindert wird. Reagiert der Mensch jedoch nicht richtig auf die körperliche Belastung durch Hitze und nimmt auch noch Alkohol zu sich, wird die natürliche Regulation gestört. „Alkohol eröffnet einen Teufelskreis“, mahnt der Notfallmediziner, „er verändert die Wahrnehmung der Hitze und trocknet den Körper zusätzlich aus“. Die Gefäße werden erweitert, der Blutdruck sinkt und wer Hochprozentiges bei Hitze trinkt, wird auch öfters zur Toilette müssen – ein zusätzlicher Flüssigkeitsverlust, denn der Alkohol entzieht dem Körper Wasser. „Hinzu kommt, dass die alkoholischen Getränke nicht die notwendige Zusammensetzung aus Flüssigkeit und Elektrolyte liefern, wie sie der Körper ausgeschieden hat“, informiert Dr. Etti weiter.

Alkoholisierte merken meist zu spät, dass dem Körper eigentlich Flüssigkeit fehlt. Dr. Etti: „Da ist dann Kontrollverlust im höchsten Maße“. Es drohen Hitzeschäden, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schwächegefühl und letztendlich der Kollaps. Deshalb rät Dr. Etti an heißen Tagen zum Verzicht auf alkoholische Getränke: „Trinken Sie rechtzeitig, ausreichen und gesund! Am besten geeignet sind hierfür Mineralwasser, Saftschorlen, Kräuter- oder Früchtetees. So können sie den Verlust an Flüssigkeit und Mineralstoffen durch vermehrtes Schwitzen wieder ausgleichen. Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch den Sommer.“

Regensburg