Jubiläum
20 Jahre Leukämiehilfe – geplanter Festakt musste verlegt werden

05.06.2020 | Stand 13.09.2023, 0:30 Uhr
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Am 24. Mai 2000 ist in Regensburg etwas entstanden, was mittlerweile in ganz Ostbayern und darüber hinaus bekannt ist – die Leukämiehilfe Ostbayern. Gründungsvorstand war Prof. Dr. Reinhard Andreesen – bis heute führt er den Verein.

Ostbayern. „Ich glaube, es war vor allem eine große Hochachtung vor der Kraft und dem Mut, mit denen unsere Patienten ihre Erkrankung annehmen – und dem Empfinden, dass diese Menschen mehr verdient haben, als ,nur‘ die beste medizinische Versorgung“, sagt Prof. Dr. Reinhard Andreesen zur Motivation, den Verein zu gründen. Selbsthilfegruppen aus ganz Ostbayern, Ärzte aus Kliniken und Arztpraxen sowie engagierte Privatpersonen hatten sich unter der Schirmherrschaft von Gloria Fürstin von Thurn & Taxis zu einem gemeinnützigen Verein zusammengeschlossen, um zu helfen, „wo notwendige Leistungen von den Kostenträgern (noch) nicht übernommen werden“. Patienten und Angehörige erhalten Unterstützung, Pflegende bekommen fachliche Anleitung, Forschungsprojekte werden unterstützt. Die Liste der Bereiche ist lang, in denen sich die Leukämiehilfe engagiert.

Aktionen hat es schon viele gegeben, Andreesen erinnert sich gerne zurück: „Es hat zu viele besondere Momente in diesen 20 Jahren gegeben. Zum Beispiel sind es die so anrührenden Leukämie-Gala-Veranstaltungen im Audimax, die mich noch heute bewegen, 2017 das Benefiz-Konzert im Dom mit den Regensburger Domspatzen und Domorganist Franz Stoiber und natürlich immer wieder der Moment, wenn sich beim Regenburger Leukämielauf mit dem Startschuss Tausende in Bewegung setzen“, erzählt er.

Der Verein wird durch kleine Privatspenden, Firmenspenden und Zuschüsse großer Organisationen finanziert, als Bittsteller habe sich Andreesen aber nie gefühlt, „eher als Botschafter für die Betroffenen, der aufzeigt, wie nötig und zugleich segensreich diese Spenden sind. Und für ganz viele Spenden mussten wir nicht bitten oder werben, die kamen immer wieder spontan“. Mehr als fünf Millionen Euro konnte so in den 20 Jahren gesammelt werden. „Dazu kommen zwei Millionen Euro, die wir von öffentlichen Stiftungen für unsere Projekte einwerben konnten.“ Das Geld bleibt dabei nicht nur in Regensburg: „So haben wir beispielsweise die psychoonkologische und ambulante palliativmedizinische Versorgung auch an den Kliniken in Straubing, Passau, Deggendorf und Amberg gefördert. Und: Das Patientenhaus am Universitätsklinikum Regensburg bietet Angehörigen und ambulanten Patienten einen Ort der Geborgenheit und schenkt Zeit, um seinen Lieben auf der Krankenstation so viel wie möglich nahe zu sein“, erzählt Andreesen.

Wichtig ist vor allem aber das „Medikament Zuneigung“: „Nähe und Beistand durch Angehörige und Freunde während einer schweren Krankheit sind wie ein Medikament, wirksam und ohne Nebenwirkung! Und heilsam auch für denjenigen, der diese Nähe geben kann. Denn als Angehöriger leidet und sorgt man sich mit, und auf diese Weise helfen zu können, ist auch für ihn heilsam“, sagt Andreesen.

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.leukaemiehilfe-ostbayern.de.

Regensburg