Aktuell Hasel- und Erlenpollen
Huml rät Pollen-Allergikern zum Bereithalten ihrer Medikamente

21.02.2020 | Stand 01.08.2023, 10:16 Uhr
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Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml rät Pollen-Allergikern zum Bereithalten ihrer Medikamente. Huml betonte am Freitag, 21. Februar: „In allen Regionen Bayerns sind aufgrund der relativ milden Temperaturen verstärkt Hasel- und Erlenpollen in der Luft. Allergiker könnten also schon Heuschnupfen-Symptome wie juckende Augen und triefende Nasen spüren.“

Bayern. Die Ministerin, die approbierte Ärztin ist, fügte hinzu: „Die Blütezeit von Hasel und Erlen hat bereits begonnen. Leider kann eine Allergie sehr plötzlich auftreten. In Deutschland leidet etwa jeder fünfte Erwachsene an einer allergisch bedingten Entzündung der Nasenschleimhaut. Bei manchen Patienten können dadurch Atemwegsbeschwerden bis hin zu Asthma auftreten.“ Huml ergänzte: „Wenn akute Beschwerden auftreten, sollten Allergiker möglichst rasch Antihistaminika einnehmen, die die Symptome einer Allergie lindern. Diese Medikamente wirken in der Regel schon nach zehn Minuten. Allergiker sollten sie für den Notfall dabeihaben. Diese Medikamente können so lange eingenommen werden, bis die allergieauslösenden Pollen nicht mehr fliegen.“

In Bayern leiden nach Schätzungen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) über zwei Millionen Menschen an einer Allergie oder an Überempfindlichkeitsreaktionen. Etwa 490.000 Erwachsene und circa 85.000 Kinder und Jugendliche sind von Asthma bronchiale betroffen. Huml unterstrich: „Asthma als Folge einer unerkannten Allergie ist leider nicht selten: Etwa 40 Prozent der Betroffenen bekommen im Schnitt nach acht Jahren chronisches Asthma bronchiale – wenn die Allergie nicht ärztlich behandelt wird. Deshalb ist es ratsam, bei Verdacht auf eine Allergie zeitnah einen Arzt aufzusuchen. Typische Symptome sind häufiges Niesen, eine laufende Nase, juckende Augen, Atemnot oder Husten.“

Allergietests führen unter anderem Hausärzte, Hautärzte, Internisten und Kinderärzte durch. Bei konkretem Verdacht ist die Untersuchung eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Baumpollen wie Haselnuss, Erle oder Birke verursachen in der Regel hauptsächlich von Februar bis April Beschwerden. Im Mai und Juni sind Gräserpollen in hoher Konzentration in der Luft vorhanden, im Hochsommer folgen Kräuterpollen. Die Ministerin ergänzte: „Unser elektronisches Polleninformationsnetzwerk ,ePIN‘ misst seit Mai 2019 mit Hilfe von acht Pollenmonitoren die tatsächliche Pollenbelastung in Bayern regional- und pollenspezifisch. Aktuelle Daten zum Pollenflug in Bayern können Pollenallergiker und Asthmatiker online abrufen im Internet unter www.epin.bayern.de und www.pollenflug.bayern.de. Die Daten werden alle drei Stunden aktualisiert. Denn nur wer weiß, welche Pollen wann und wo fliegen, kann wichtige Vorsorgemaßnahmen ergreifen und auch seine Medikamente zielgenau einnehmen.“

Huml unterstrich: „Damit sich Pollenallergiker über ihr Smartphone künftig auch unterwegs überall über den aktuellen Pollenflug informieren können, stellen wir ,ePIN‘ voraussichtlich noch in diesem Frühjahr als eigene App zur Verfügung. So kann auch unterwegs die Einnahme von Medikamenten leicht gesteuert werden.“ Die erste von insgesamt acht elektronischen Pollenmessstationen im Rahmen von „ePIN“ war im April 2018 in Garmisch-Partenkirchen in Betrieb gegangen. Weitere Pollenmonitore stehen in Viechtach, Marktheidenfeld, Altötting, Mindelheim, Hof, Feucht und München. Im Mai 2019 wurde „ePIN“ offiziell in Betrieb genommen. Das LGL ist für den Betrieb von „ePIN“ zuständig.

Huml erläuterte: „Die Auswahl der acht ,ePIN‘-Standorte basiert auf einer umfangreichen mehrjährigen Machbarkeitsstudie des Zentrums für Allergie und Umwelt (ZAUM) der Technischen Universität München und des Helmholtz Zentrums München in Zusammenarbeit mit internationalen Experten. Ziel war es, unter Berücksichtigung verschiedener Klimaparameter und der Bevölkerungsdichte in Bayern die optimale Verteilung der acht elektronischen Messstationen zu bestimmen und somit den Pollenflug in Bayern möglichst repräsentativ abzudecken.“

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