Humboldt-Forschungsstipendium
Brasilianische Stipendiatin beginnt ihr Forschungsprojekt am Uniklinikum

24.01.2020 | Stand 04.08.2023, 3:25 Uhr
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Unter Federführung von PD Dr. Dr. Christian Kirschneck fungiert die Poliklinik für Kieferorthopädie der Uniklinik Regensburg als wissenschaftlicher Gastgeber für Professor Dr. Erika Calvano Küchler von der Universidade Positivo in Curitiba, Brasilien. Professor Küchler wurde für ein CAPES-Humboldt-Forschungsstipendium ausgewählt, das sie nun in Kooperation mit dem Regensburger Team in einem 18-monatigen Forschungsprojekt absolviert.

REGENSBURG Alexander von Humboldt, geboren vor über 250 Jahren am 14. September 1769, war ein großer deutscher Forschungsreisender mit einem Betätigungsfeld, das weit über Europa hinausreichte. In seinem über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahrzehnten entstandenen Gesamtwerk trug er wesentlich zum Wissens- und Reflexionsstand des Wissens von der Welt bei und wurde zum Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft. Selbst ein Förderer der Wissenschaft zu Lebzeiten, werden auch heute immer noch in seinem Namen Wissenschaftler von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung gefördert. Der Wettbewerb um eine solche Unterstützung ist hart. Nach Angaben der Humboldt-Stiftung werden nur etwa 20 bis 25 Prozent aller Anträge befürwortet. Es spielt dabei keine Rolle, in welchem Forschungsgebiet oder Land die Bewerber arbeiten. „Umso mehr freue ich mich, dass wir nun aktiv an einem von der Humboldt-Stiftung geförderten Forschungsprojekt partizipieren dürfen“, so Professor Dr. Dr. Peter Proff, Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie des UKR.

Unter Federführung von PD Dr. Dr. Christian Kirschneck fungiert daher nun die Poliklinik für Kieferorthopädie des UKR als wissenschaftlicher Gastgeber für Professor Dr. Erika Calvano Küchler von der Universidade Positivo in Curitiba, Brasilien. Professor Küchler wurde für ein CAPES-Humboldt-Forschungsstipendium ausgewählt, das sie nun in Kooperation mit dem Regensburger Team in einem 18-monatigen Forschungsprojekt absolviert. Für das CAPES-Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler müssen diese über eine überdurchschnittliche Qualifikation verfügen, ihr Doktorat vor weniger als zwölf Jahren abgeschlossen haben und bereits ein eigenes Forschungsprofil beziehungsweise mehrere Jahre unabhängig wissenschaftlich gearbeitet haben, zumindest auf dem Niveau eines „Assistant Professor“ oder Nachwuchsgruppenleiters. Die entscheidenden Faktoren für die Auswahl sind die wissenschaftliche Qualifikation des Antragstellers und die Qualität des Forschungsprojektes, welches von unabhängigen Fachgutachtern bewertet wird.

Seit Januar 2020 arbeiten PD Dr. Dr. Kirschneck und Professor Küchler nun innerhalb des gemeinsamen Stipendienprogramms der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und der brasilianischen Forschungsförderungsorganisation CAPES. Dieses wird es ermöglichen, die Expertise der Stipendiatin auf dem Gebiet der Genetik in einem Projekt an der Universität Regensburg einzubringen, das darauf abzielt, den genetischen Hintergrund von verschiedenen kieferorthopädisch relevanten Phänotypen in einer klinischen Studie an Populationen aus Deutschland sowie Brasilien zu untersuchen.

Professor Küchler ist eine ausgewiesene Wissenschaftlerin und Kinderzahnärztin, die mehrere klinische und akademische Grade in Brasilien erhalten hat (DDS und MS in Kinderzahnheilkunde sowie ein PhD in Medical Science). Später wurde sie Postdoc an der University of Pittsburgh, USA. Nach zwei Jahren kehrte Professor Küchler als Wissenschaftlerin an die Universität von São Paulo nach Brasilien zurück und ist derzeit Professorin an der Positivo-Universität in Brasilien. Seit 2017 besteht eine aktive wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen ihrer brasilianischen Forschungsgruppe und der Poliklinik für Kieferorthopädie in Regensburg, die von ihrem akademischen Gastgeber und Projektleiter PD Dr. Dr. Christian Kirschneck initiiert wurde, der auch ihr Interesse am Forschungsgebiet der Kieferorthopädie geweckt hat.

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