Weit mehr als „Schönheits-OPs“
Professer der Regensburger Uniklinik ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen Chirurgie

09.10.2019 | Stand 31.07.2023, 6:56 Uhr
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Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) wählte auf ihrer 50. Jahrestagung am Dienstag, 1. Oktober, in Hamburg Professor Dr. Dr. Lukas Prantl, Leiter des Regensburger Hochschulzentrums für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, zum neuen Präsidenten.

REGENSBURG „Ich freue mich sehr über das entgegenbrachte Vertrauen“, so Professor Dr. Dr. Lukas Prantl nach seiner Wahl zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen am 1. Oktober 2019 in Hamburg. Im Mittelpunkt seiner zweijährigen Präsidentschaft soll die Stärkung der Patientensicherheit stehen. Insbesondere liegt Professor Prantl und seinen Mitstreitern die Problematik des „fachfremden“ Operierens am Herzen: „Wenn ästhetische Eingriffe durch Ärzte vorgenommen werden, die über keine entsprechende Qualifikation verfügen, dann sind Sicherheit und Gesundheit der Patienten gefährdet. Aus diesem Grund suchen wir das Gespräch mit dem Bundesministerium für Gesundheit, um zusammen mit der Politik eine Regelung für dieses Risiko zu finden. Es liegt am Gesetzgeber, durch Ergänzungen in den Heilberufe- und Kammergesetzen klarzustellen, dass das Medizinstudium lediglich Grundkenntnisse vermittelt und eine weitere Spezialisierung erforderlich ist, um komplexe Eingriffe eigenständig durchzuführen. Neben einer Erhöhung der Patientensicherheit, soll dadurch auch das Profil der Plastischen, Ästhetischen und Rekonstruktiven Chirurgie in der breiten Öffentlichkeit geschärft werden.

Das medizinische Fachgebiet umfasst nämlich weitaus mehr als die allgemein bekannten „Schönheitsoperationen“. So kann das Hochschulzentrum für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie in Regensburg durch eine deutschlandweit einzigartige Form der Zusammenarbeit das gesamte medizinische Leistungsspektrum anbieten. Im Zentrum bündeln sich die Kompetenzen aus Universitätsklinikum Regensburg (UKR) und Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg. Am Standort UKR liegt der Fokus dabei darauf, Form und Funktion des menschlichen Körpers nach einem Unfall, Tumor oder einer anderweitigen Schädigung zu rekonstruieren. Dies beinhaltet die Rekonstruktive Mikrochirurgie von komplizierten Weichteildefekten und Wunden die Handchirurgie, die Tumorchirurgie, die Behandlung Nervenschädigungen und Lähmungen, die Behandlung des Lymph- und Lipödems und die Verbrennungschirurgie. Am Standort Caritas-Krankenhaus St. Josef dagegen liegt der Schwerpunkt auf der Brustchirurgie, beispielsweise nach Tumoreingriffen, der körpferformenden Chirurgie unter anderem nach starker Gewichtsabnahme und der ästhetischen Chirurgie. Durch die hausübergreifende Zusammenarbeit kann auch ein 24-stündiger Notfalleinsatz mit höchster Versorgungsqualität gewährleistet werden, wodurch in den letzten Jahren schon viele Finger, aber auch ganze Extremitäten wieder erfolgreich replantiert werden konnten.

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