Umfrage
Hilfe, ich muss ins Krankenhaus – jede dritte Frau hat Sorgen vor einem Klinikaufenthalt

14.09.2019 | Stand 31.07.2023, 7:48 Uhr
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Vergessenes OP-Besteck im Körper, Komplikationen durch fehlerhafte Medizinprodukte oder Infektionen mit Keimen – immer wieder kommt es in deutschen Krankenhäusern zu solchen Zwischenfällen. Laut Medizinischem Dienst der Krankenkassen (MDK) lag die offizielle Zahl der bestätigten Behandlungsfehler im vergangenen Jahr bundesweit bei knapp 3.500. Das verunsichert Patienten verständlicherweise vor wichtigen medizinischen Eingriffen.

REGENSBURG Frauen sorgen sich häufiger als Männer vor einem Klinikaufenthalt, so das aktuelle Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH unter 1002 Personen. Fast jede dritte Frau (32 Prozent) und jeder vierte Mann (25 Prozent) hat Angst vor einer stationären Behandlung. Jeder Dritte von ihnen begründet seine Ängste sogar mit eigenen schlechten Erfahrungen.

Ein großes Thema sind Krankenhauskeime: 81 Prozent derjenigen, die Sorgen vor einer stationären Behandlung haben, befürchten, sich mit solchen Erregern in Kliniken anzustecken. Jeder Zweite sorgt sich vor der Notwendigkeit einer erneuten Operation und Komplikationen bei der Narkose. Auch eine mögliche schlechte Wundheilung und mangelhafte Qualität der verwendeten Medizinprodukte spielen für 48 Prozent eine Rolle. Vergessenes OP-Besteck im Körper und Medikamenten-Unverträglichkeit sind für jeden Dritten ein Grund, sich Sorgen zu machen.

Informationsbedarf ist hoch – Ärzte sind Infoquelle Nummer 1

Deshalb verwundert es nicht, dass sich 84 Prozent aller Befragten vor einem geplanten stationären Aufenthalt genauer über Krankheitsbild, Behandlungsmethode und das Krankenhaus informieren würden. Auch hier sind es die Frauen, die einen erhöhten Informationsbedarf haben. Dies gilt ebenso für die Gruppe der Älteren und der Befragten, die sich vor einem Klinikaufenthalt Sorgen machen. Für die überwiegende Mehrheit (79 Prozent) ist der behandelnde Arzt erster Ansprechpartner bei Fragen rund um die stationäre Behandlung. Dreiviertel der Befragten würde zudem das Internet für die Recherche nutzen. Erfahrungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis sind für zwei Drittel eine Informationsquelle.

Fast jeder Dritte würde vor einem Krankenhausaufenthalt zudem seine Krankenkasse um Rat fragen. „Das ist erfreulich. Denn immerhin verfügen wir über ein breites Versorgungsnetzwerk, haben Verträge mit spezialisierten Kliniken und beraten unsere Versicherten gern über schonende Behandlungsmethoden“, sagt Franz Pilz vom KKH-Serviceteam in Regensburg. Auch online können sich Versicherte bei der KKH über die Krankenhaussuche umfassend informieren: „Es ist uns selbstverständlich ein Anliegen, dass unsere Versicherten qualitativ bestens versorgt werden und das Krankenhaus zufrieden wieder verlassen. Komplikationen sind weder für den Versicherten noch für uns als Kostenträger angenehm.“

Erster Welttag für Patientensicherheit

Seit 2015 ruft das Aktionsbündnis für Patientensicherheit, in dem die KKH seit vielen Jahren Mitglied ist, in Deutschland zum Tag der Patientensicherheit auf. Da Keime und Bakterien nicht vor Ländergrenzen haltmachen, hat die Weltgesundheitsversammlung der WHO den 17. September in diesem Jahr erstmalig zum Welttag der Patientensicherheit ernannt. „Dass damit international auf das Thema aufmerksam gemacht wird, ist begrüßenswert. Ob groß angelegte Digitalisierungsprojekte, der Mangel an qualifizierten Ärzten und Pflegekräften in Krankenhäusern oder sichere Arzneimittel und Medizinprodukte – viele Themen sind nicht nur in Deutschland aktuell. Als starke Gemeinschaft können wir diese Probleme in den Griff bekommen, damit Patienten keine Ängste und Sorgen vor medizinischen Eingriffen haben müssen“, so Dr. med. Bastian Resch, Arzt bei der KKH.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat 1.002 Personen zwischen 18 und 70 Jahren vom 17. bis zum 29. Juli bundesweit repräsentativ befragt.

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