Tagung in Regensburg
Mehr Respekt gegenüber Einsatz- und Rettungskräften gefordert

23.07.2019 | Stand 04.08.2023, 9:29 Uhr
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Die Ärztlichen Leiterinnen und Leiter Rettungsdienst aus allen Regierungsbezirken trafen sich erstmals in Regensburg zu einer Dienstbesprechung. Auf dem Programm stand unter anderem ein Informationsaustausch über die zukünftigen Aufgaben der bayerischen Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter. Darüber hinaus besprachen die Teilnehmer das Pilotprojekt Telenotarzt, die Behandlung von Schwerverletzten in Schockräumen und die Situationen an den einzelnen Notarztstandorten.

REGENSBURG Regierungspräsident Axel Bartelt hieß die rund 50 Gäste in der Oberpfalz herzlich willkommen und nutzte die Gelegenheit, den Rettungskräften für ihren vorbildlichen Einsatz zu danken und gleichzeitig für mehr Respekt gegenüber den Einsatz- und Rettungskräften zu werben. „Wer Rettungseinsätze behindert, die Rettungskräfte beleidigt oder gar handgreiflich wird, nur Handyaufnahmen von Unfällen macht, anstatt selbst zu helfen, der hat jeglichen Anstand verloren. Dieser Entwicklung müssen wir alle geschlossen entgegentreten. Wir wollen eine Gesellschaft, in der man sich gegenseitig hilft und unterstützt, insbesondere bei Unglücksfällen“, betonte Bartelt und erntete dafür den Beifall der Tagungsteilnehmer. Landesbeauftragter Dr. Michael Bayeff-Filloff bedankte sich für die klaren Worte und die Unterstützung für die Rettungskräfte.

Parallel zu den Ärztlichen Leitern trafen sich auch die Verwaltungsangestellten der Rettungsdienst-Geschäftsstellen aller Bezirksregierungen zu einem Erfahrungsaustausch und einer gemeinsamen Fortbildung.

Entwicklung des Rettungsdienstes in der Oberpfalz

In der Oberpfalz wurde in den letzten zehn Jahren mit einer Steigerung um 66 Prozent der stärkste Zuwachs bei Notfalleinsätzen verzeichnet. Die Krankentransporte liegen mit einer Zunahme von 28 Prozent im bayerischen Mittelfeld.

Eine erfreuliche Entwicklung für die Oberpfalz ist der zweite Oberpfälzer Luftrettungsstandort in Weiden-Latsch und das im Entstehen begriffene Bayerische Zentrum für besondere Einsatzlagen in Windischeschenbach, mit dem Schwerpunkt Amok- und Terrorlagen. Außerdem gibt es einige Forschungs- und Wissensvermittlungsprojekte, von denen die Notärzte in der Region direkt profitieren. So wird zum Beispiel am Universitätsklinikum in Regensburg an einem innovativen Verfahren zur Wiederbelebung bei Herzstillstand geforscht.

Die bei den Bezirksregierungen angesiedelten Ärztlichen Bezirksbeauftragten Rettungsdienst koordinieren seit 2016 die Arbeit der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst. Als höhere Rettungsdienstbehörde beraten die Regierungen darüber hinaus die

Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung und unterstützen bei den Ausschreibungsverfahren für den Betrieb neuer Rettungsmittel.

Hintergrund: Die Aufgaben der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD)

Die ÄLRD haben die Aufgabe, im Zusammenwirken mit den innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs im Rettungsdienst Mitwirkenden die Qualität rettungsdienstlicher Leistungen zu sichern und zu verbessern. Der Bezirksbeauftragte stimmt innerhalb seines Zuständigkeitsbereichs alle übergreifenden Fragestellungen ab. Er koordiniert und beaufsichtigt die Tätigkeit der ÄLRD. Der Bezirksbeauftragte übernimmt die überregionale Gremienarbeit und Steuerung des Qualitätsmanagements. Der Landesbeauftragte koordiniert und beaufsichtigt die Arbeit der Bezirksbeauftragten und leitet das notfallmedizinische Qualitätsmanagement landesweit.

Weiter Informationen unter http://www.aelrd-bayern.de/

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