Gesundheits-Gespräch
Bayerische AOK macht 100 Millionen Euro Überschuss

22.02.2019 | Stand 04.08.2023, 18:40 Uhr
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Die Auswirkungen der Gesundheitspolitik vor Ort war Thema des Besuches von Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt (Freie Wähler) beim Regensburger AOK-Direktor Richard Deml. Der Politiker informierte sich dabei vor allem über die aktuelle Finanzlage in der GKV und die Versorgungssituation der Region.

REGENSBURG Deml bestätigte dabei, dass sich die aktuelle Wirtschaftslage und niedrige Arbeitslosenquote positiv auf die Finanzreserven der AOK auswirken. „Wir werden in der bayerischen Bilanz für 2018 rund 100 Millionen Euro Überschuss ausweisen können. Im Verhältnis zum Gesamthaushalt der AOK von 14 Milliarden Euro sind das aber nicht einmal zwei Tagesausgaben,“ verdeutlichte er bei dem Termin. Die bayerische Gesundheitskasse möchte damit die gesetzlich vorgeschriebenen Rücklagen auffüllen, um auch für wirtschaftlich schlechtere Zeiten vorzusorgen.

Besonders am Herzen lag dem neu gewählten Abgeordneten die Versorgung im ländlichen Raum – vor allem die Notfallversorgung. „Wir werden hier sicher auch neue, innovative Wege gehen müssen“, so Gotthardt. Mit dem AOK-Chef war er sich einig, dass vor allem bei planbaren Behandlungen die Patienten inzwischen verstärkt zwischen Nähe und Qualität abwägen. „Die Bevölkerung wird mobiler, ist informierter und interessierter,“ stellten beide fest. Im europäischen Vergleich liege Deutschland - gemessen am Bruttoinlandsprodukt - bei den Ausgaben im Gesundheitsbereich an der Spitze, sagte Deml. „Bei der Effizienz liegen viele andere Länder vor uns. Hier ist dringender Handlungsbedarf.“

Der Politiker informierte sich auch zum Potenzial der Gesundheitswirtschaft im Raum Regensburg. Hier fließen pro Jahr rund eine Milliarde Euro in die Versorgung der Patienten vor Ort. „Die AOK ist dabei mit 370 Millionen Euro ein wichtiger Partner,“ bestätigte er.

Im weiteren Verlauf stellte Deml die AOK als familienfreundlichen Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb vor. Eine Vielzahl an unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen werde hier praktiziert. „Alle Mitarbeiter haben bei uns das Angebot, Familie und Beruf bestmöglich miteinander zu vereinbaren.“ Der Abgeordnete zeigte sich davon sehr beeindruckt. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen stellt der AOK-Direktor bei Anzahl und Qualifikation der Bewerber keinen Rückgang fest. „Wir erhalten jährlich rund 130 nach wie vor konstant gute bis sehr gute Bewerbungen.“ Deshalb habe sich die AOK-Direktion bereits im vergangenen Jahr entschlossen, 2019 elf neue Auszubildende einzustellen.

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