Afrikanische Schweinepest
Keine Fleisch- und Wurstwaren aus dem Urlaub mitbringen!

27.07.2018 | Stand 31.07.2023, 6:38 Uhr
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Zum Start der Sommerferien bittet der Bayerische Bauernverband (BBV) Reisende wegen der Afrikanischen Schweinepest um Vorsicht.

BAYERN „Um eine Einschleppung der Tierseuche zu verhindern, sollten Urlauber bitte kein Schweinefleisch und keine Wurstwaren aus osteuropäischen Ländern, Russland oder Sardinien mitbringen“, sagt BBV-Experte Dr. Johann Ertl. In fast allen osteuropäischen Ländern und in Russland verbreitet sich die hoch ansteckende Afrikanische Schweinepest weiter unter Wildschweinen. Zum Teil sind ebenso Hausschweinebestände betroffen. Auch auf der Mittelmeerinsel Sardinien ist die Afrikanische Schweinepest verbreitet.

Gegen das von Wildschweinen und über Lebensmittel auf Schweine übertragbare Virus gibt es keinen wirksamen Impfstoff, sodass bei einem Ausbruch der Schweinepest in einem Schweinebestand die Tiere des Betriebes und des Umfeldes getötet werden müssen. Für Menschen und andere Tiere als Haus- und Wildschweine besteht durch die Afrikanische Schweinepest keine gesundheitliche Gefahr.

In Polen und den baltischen Staaten hält das Seuchengeschehen bereits seit vier Jahren an. In Tschechien und Ungarn gibt es Fälle bei Wildschweinen, während sich das Virus aktuell in rumänischen Hausschweinebeständen ausbreitet. Experten schätzen das Risiko einer Einschleppung in weitere Länder der Europäischen Union als hoch ein. „Das Virus hält sich in gekühltem, gefrorenem, gepökeltem und geräuchertem Fleisch sowie in daraus verarbeiteten Produkten sehr lange“, sagt Ertl. „Die Afrikanische Schweinepest kann durch den Menschen verschleppt werden, insbesondere dann, wenn Erzeugnisse von infizierten Haus- oder Wildschweinen unachtsam entsorgt werden. Schon eine achtlos in den Mülleimer einer Autobahnraststätte geworfene Wurstsemmel kann von einem Wildschwein gefressen werden und das Virus so weiterverbreiten.“

Die bayerischen Landwirte sind zunehmend besorgt, dass sich die Seuche nach Deutschland ausbreitet. Insbesondere der freie Binnenmarkt und die hohe Mobilität der Menschen erhöhen die Gefahr der Einschleppung. Der Bayerische Bauernverband bittet Verbraucher, Tierhalter, Viehhändler und Jäger daher um höchste Vorsicht, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Besonders wichtig sind dabei eine strikte Hygiene in den schweinehaltenden Betrieben, eine sorgfältige Beobachtung und konsequente Regulierung der Wildschweinebestände und große Achtsamkeit im Reise- und Transportverkehr.

Ganz entscheidend ist auch die sorgfältige Beobachtung und konsequente Regulierung der Schwarzwildbestände, um der Gefahr einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest über Wildschweine entgegenzutreten. Bei Auffälligkeiten muss unverzüglich das zuständige Veterinäramt informiert werden. Auf Jagdreisen nach Osteuropa sollte verzichtet werden.

Regensburg