Bereits zehn FSME-Fälle in 2018
Bayerns Gesundheitsministerin warnt vor Infektionsgefahr durch Zecken

27.05.2018 | Stand 29.07.2023, 5:26 Uhr
−Foto: n/a

In Bayern sind in diesem Jahr bislang zehn Menschen an der von Zecken übertragenen Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute (Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME) erkrankt. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml am Sonntag, 27. Mai, hingewiesen. Sie riet: „Vor allem wer sich oft in der Natur aufhält – etwa beim Wandern oder auch im eigenen Garten – sollte sich impfen lassen.“

BAYERN Huml betonte: „Aktuell ist in Bayern nur etwa ein Drittel der Schulanfänger gegen FSME geimpft. Gerade Kinder zwischen fünf und neun Jahren sind aber besonders häufig betroffen. Daher empfehle ich den Eltern, den Impfschutz ihrer Kinder beim Kinderarzt überprüfen zu lassen.“ Die Ministerin verwies darauf, dass seit der Meldepflicht für FSME-Erkrankungen im Jahr 2001 immer mehr Regionen in Bayern zum FSME-Risikogebiet erklärt wurden. In Bayern zählen jetzt 88 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte zu den FSME-Risikogebieten. Neu hinzugekommen sind laut einem Bericht des Robert Koch-Instituts vom 26. April 2018 die fünf Landkreise Starnberg, München (nicht München Stadt), Günzburg, Weilheim-Schongau und Augsburg (nicht Augsburg Stadt). Von den bislang zehn FSME-Fällen im laufenden Jahr (Stand: 21. Mai 2018) wurden vier aus der Oberpfalz gemeldet. Die anderen sechs Regierungsbezirke betrifft je ein Fall. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren in Bayern insgesamt 14 FSME-Fälle gemeldet worden. Im gesamten Jahr 2017 war die Zahl der FSME-Fälle in Bayern dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zufolge deutlich gestiegen – und zwar auf 234 Fälle. Im Jahr 2016 waren es 159 und im Jahr 2015 128 Fälle.

Zecken können auch die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose übertragen. Daran sind in Bayern in diesem Jahr bislang 473 Menschen erkrankt. Die meisten Fälle stammen aus Oberbayern (100), Niederbayern (98) und Mittelfranken (83). Es folgen Unterfranken (79), die Oberpfalz (43) sowie Oberfranken und Schwaben (jeweils 35 Fälle). Gegen Lyme-Borreliose kann man sich nicht durch Impfung schützen. Die Erkrankung kann aber gut mit Antibiotika therapiert werden. Huml erläuterte: „Je früher dies geschieht, desto besser. Zudem ist es wichtig, Zecken möglichst schnell und mit einem dafür geeigneten Werkzeug zu entfernen.“ Die Lyme-Borreliose ist erkennbar an der sogenannten Wanderröte, einer ringförmigen Rötung um die Zeckenbissstelle. Im Jahr 2017 wurden dem LGL insgesamt 3.535 Borreliose-Infektionen in Bayern gemeldet. 2016 lag die Zahl bei 4.595 Fällen.

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