Welthändehygienetag
Hygiene im Krankenhaus – desinfizierte Hände sind das A und O

04.05.2018 | Stand 21.07.2023, 6:16 Uhr
−Foto: n/a

Mit dem Welthändehygienetag macht die World Health Organization (WHO) am Samstag, 5. Mai, auf die Relevanz der Händedesinfektion im Gesundheitswesen aufmerksam. Am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) hat die Händehygiene bereits Goldstatus erreicht: Hier halten die Mitarbeiter die Regeln zur Händedesinfektion außergewöhnlich gut ein.

REGENSBURG „Drei Minuten mit Seife waschen, dann drei Minuten die Nägel bürsten, drei Minuten Chlorkalk und keine Sekunde weniger! Das kleinste Schmutzpartikelchen an Ihren Händen kann unseren Wöchnerinnen den Tod bringen“, zitiert eine DEFA-Verfilmung aus dem Jahr 1950 den Arzt Ignaz Semmelweis. Er ordnete seinen Studierenden Mitte des 19. Jahrhunderts an, sich vor jeder Untersuchung gründlich die Hände zu waschen und konnte so die Sterberaten von Wöchnerinnen dramatisch senken. Auch heute noch ist eine gute Händehygiene die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Infektionen und der Verbreitung von multiresistenten Keimen im Krankenhaus.

Dank moderner Desinfektionsmittel geht dies im Jahr 2018 allerdings deutlich schneller und schonender vonstatten als noch 1848: „Es ranken sich verschiedene Mythen um das richtige Desinfizieren der Hände. Entscheidend ist eigentlich nur, dass man die Hände 30 Sekunden lang vollständig mit so viel alkoholischem Händedesinfektionsmittel benetzt, wie in die Hohlhand passt. Sind die Hände danach wieder trocken, ist das Resultat eine frisch desinfizierte Hand, die frei von Infektionserregern ist“, weiß Professor Dr. Wulf Schneider. Er führt als Inhaber der Professur für Krankenhaushygiene am UKR seit über einem Jahr gewissermaßen das von Ignaz Semmelweis begonnene Werk fort. Aufgabe von Professor Schneider ist es, die Krankenhaushygiene im Klinikalltag, in der studentischen Lehre und in der Wissenschaft stärker in den Fokus stellen. Auch seine Maßnahmen bleiben nicht ohne Wirkung: Die „Aktion Saubere Hände“, eine nationale Kampagne zur Verbesserung des Händedesinfektionsverhaltens in deutschen Gesundheitseinrichtungen, hat dem UKR kürzlich das Gold-Zertifikat verliehen.

„Um das Gold-Zertifikat zu erhalten, mussten wir einen umfangreichen Anforderungskatalog erfüllen. Wir sind sehr stolz, als einziges Universitätsklinikum in Bayern und als eines der wenigen Universitätsklinika in Deutschland über diesen hohen Standard bei der Händedesinfektion zu verfügen!“, freut sich Professor Schneider, und appelliert: „Auch Besucher und Patienten können zur Hygiene im Krankenhaus beitragen.“ So ist eine Händedesinfektion zum Beispiel beim Betreten des Krankenhauses sowie vor und nach dem Kontakt mit einem erkrankten Angehörigen und dessen Umgebung angezeigt. Die dafür notwendigen Desinfektionsmittelspender sind an Eingängen, auf den Stationen und in den Patientenzimmern frei zugänglich. Das medizinische Personal muss sich darüber hinaus unter anderem vor einem Verbandswechsel, der Blutentnahme oder auch nach dem Kontakt mit infektiösem Material die Hände desinfizieren.

Regensburg