Keine Nachtruhe
Fernsehen und Onlinekonsum lassen die Bayern schlecht schlafen

28.03.2018 | Stand 20.07.2023, 12:59 Uhr
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Fast 60 Prozent der Bayern, zehn Prozent mehr als im Bundesschnitt, finden abends häufig nicht in den Schlaf, weil sie noch lange fernsehen. Das ist bundesweit der höchste Wert, wie die Studie „Schlaf gut, Deutschland“ der Techniker Krankenkasse (TK) ergab. Außerdem gab jeder vierte Befragte in Bayern an, noch lange vor dem Schlafen gehen im Internet zu surfen, zu chatten oder sich mit Computerspielen zu vergnügen. Viele vergessen die Zeit, wenn sie online sind. Das geht ebenfalls auf Kosten der Schlafqualität.

BAYERN Fast jeder Zehnte in Bayern gibt an, sich häufig durch das Handy auf dem Nachttisch oder unter dem Kopfkissen stören zu lassen. Bei den 18- bis 29-Jährigen sagt dies sogar jeder Fünfte. „Das blaue Licht von Smartphones und Tablets stört unser Schlafverhalten enorm“, sagt Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern. Wer kurz vor dem Schlafen noch Social-Media-Plattformen nutzt, auf Streaming Portalen Serienepisoden guckt oder im Internet surft, senke seine Melatonin-Produktion. Dieses Hormon sei aber wichtig für einen entspannten, erholsamen Schlaf.

Bredl: „Um Stress abzubauen, spricht nichts dagegen, gelegentlich den Feierabend vor dem Fernseher zu verbringen. Parallel aber noch auf das Smartphone zu schauen, strengt das Gehirn an. Das sogenannte ‚second screening‘ verhindert, dass man wirklich abschalten kann.“

Nach der Zeitumstellung wichtig: Schlafrituale zum Abschalten

Unter Gesundheitsaspekten sollte man es bei einem Bildschirm belassen und sich selbst ein Zeitlimit fürs Fernsehen setzen. Drei von vier Befragten, die schlecht oder sehr schlecht schlafen, geben nämlich an, abends lange fernzusehen. Unter den „Gutschläfern“ sagen das nur 43 Prozent.

„Gerade jetzt nach der Umstellung auf die Sommerzeit, können regelmäßige Rituale wieder zu einem guten Schlafrhythmus führen“, so Bredl. „Ein kurzer Spaziergang, Musik hören, Lesen oder auch eine Tasse Tee helfen, um abends abzuschalten.“ Immerhin jeder Vierte in Bayern nutzt diese Einschlafrituale, um besser zu schlafen.

Regensburg