5. Dezember
Tag des Ehrenamtes – Johanniter fordern stärkere Anerkennung ehrenamtlichen Engagements

05.12.2017 | Stand 31.07.2023, 15:32 Uhr
−Foto: Foto: Andreas Denk

Mehr als 14 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich. Laut einer Erhebung des IfD Allensbach wenden die meisten von ihnen bis zu fünf Stunden ihrer Freizeit in der Woche dafür auf. Allein bei der Johanniter-Unfall-Hilfe sind knapp 36.000 ehrenamtliche Helfer aktiv. Sie engagieren sich zum Beispiel im Bevölkerungsschutz, im Sanitätsdienst, im Hospizdienst, in der Seniorenbetreuung, in den Rettungshundestaffeln und in der Erste-Hilfe-Ausbildung.

REGENSBURG Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe, resümiert: „Viele unserer sozialen Projekte könnten in diesem Umfang ohne ehrenamtliche Unterstützung nicht realisiert werden. Den Tag des Ehrenamtes möchten wir daher nutzen, um uns bei unseren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zu bedanken. Gleichzeitig fordern wir aber auch eine angemessene gesellschaftliche Würdigung dieses Engagements.“

Bereits heute spüren die Johanniter, dass eine langfristige Bindung von Helfern immer schwieriger wird. „Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist in unserer Gesellschaft weiterhin hoch, jedoch sollten die Rahmenbedingungen für ein dauerhaftes und verlässliches Engagement verbessert werden“, so Mähnert weiter. Spontanhelfer leisten in vielen Projekten punktuell wertvolle Unterstützung - eine langfristig ausgebildete Katastrophenschutz- oder Sanitätsdiensteinheit kann davon jedoch nicht profitieren. Viel Zeit und finanzielle Mittel werden von Seiten der Hilfsorganisationen, aber auch von Seiten der Helfer in die Ausbildung und in die technische Ausstattung gesteckt, bis sie qualifizierte Hilfe leisten können. Das sollte honoriert werden.

Um das Ehrenamt in Deutschland weiter zu stärken, fordern die Johanniter die Aufnahme der ehrenamtlichen Tätigkeit in die gesetzliche Rentenversicherung. „Dies könnte entweder durch die Aufnahme aktiver Tätigkeiten als Anrechnungszeit (nach SGB VI) erfolgen oder als eigenständige Zusatzrente. Durch die Kopplung an eine Mindestaktiv-Zeit entstünde ein zusätzlicher Anreiz für ein langfristiges, kontinuierliches Engagement“, fordert Mähnert.

Diese Forderung unterstützt auch Martin Steinkirchner, Regionalvorstand der Johanniter in Ostbayern. „Bei uns sind 600 Johanniter ehrenamtlich aktiv. Besonders im Bevölkerungsschutz, im Rettungsdienst und im Kriseninterventionsteam leisten unsere Helfer tagtäglich wertvolle Arbeit – freiwillig und unentgeltlich.

Regensburg