Jubiläumsfachtag
Wie man als Frau psychisch gesund bleibt

05.12.2017 | Stand 31.07.2023, 17:40 Uhr
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Unter dem Motto „Als Frau psychisch gesund bleiben“ stand der 20. Jubiläumsfachtag des Arbeitskreises „Frau und psychische Gesundheit“, den die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Maria-Luise Rogowsky, mit dem Team des Arbeitskreises organisiert hatte.

LANDKREIS REGENSBURG Der Arbeitskreis ist Mitglied im Regionalen Steuerungsverbund Regensburg, der sich für eine gute Versorgungsstruktur psychisch belasteter Menschen und psychisch Kranker einsetzt. Die Sprecherin des Arbeitskreises, Diplom-Psychologin Anne Komorek-Magin, berichtete, dass 1997 engagierte Fachfrauen den Arbeitskreis gegründet hatten. Dies sei wichtig gewesen, da Frauen andere psychosoziale Risikofaktoren hätten als Männer. Frauen würden insbesondere an den Auswirkungen von Gewalt sowie sexualisierter Gewalt, oft mit psychischen Folgen, ein Leben lang leiden. Auch das Suchtverhalten von Frauen sei anders als das der Männer. Weitere Risikofaktoren seien postportale Depressionen oder psychische Erkrankungen in der Menopause. Frauen benötigten daher eine geschlechtersensible Begleitung und geschlechtsspezifische Therapieansätze im ambulanten und stationären Bereich. 

Geschlechtersensible Begleitung

Komorek-Magins Worten zufolge sind der Austausch von Fachfrauen, Vernetzung und Kooperation von Einrichtungen sowie das Schließen von Versorgungslücken die Ziele der Arbeitsgruppe. Einige der Gründungsfrauen seien heute noch aktiv im Arbeitskreis dabei. Im Laufe der zwanzig Jahre seien auch immer wieder neue Mitglieder aus den Einrichtungen zur sozialpsychiatrischen Versorgung aus Stadt und Landkreis Regensburg sowie dem Angehörigenverein und dem Betroffenenverband hinzugekommen. 

Unter der Moderation von Anne Komorek-Magin gratulierte der stellvertretende Landrat Willi Hogger vor 90 Fachfrauen und Netzwerkerinnen zum 20. Jubiläum. Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer stellte in ihrem Grußwort die speziellen Stressfaktoren von Frauen aufgrund der vielfältigen Rollen als Auslöser für psychische Erkrankungen in den Vordergrund und erwähnte die Angebote der Stadt zur Reduzierung des belastenden Alltags. Eva Frigo, Vorsitzende des Regionalen Steuerungsverbunds des Versorgungsgebietes Regensburg (PSAG), würdigte das Engagement des Arbeitskreises und die Organisation des jährlichen Netzwerktreffens. 

Emotionale Ausgeglichenheit beugt vor

Zum Auftakt der Fachvorträge referierte Ingrid Asche von Business and Professional Women (BPW Regensburg) über das Thema Resilienz. Bevor sie sich der psychischen Widerstandskraft sowie den Ressourcen der Frauen widmete, lieferte sie als eine der Gründungsfrauen einen eindrucksvollen Rückblick auf die Entstehungsgeschicke des Arbeitskreises. Karin Germann-Bauer, Ernährungswissenschaftlerin der AOK, thematisierte die gegenseitige Beeinflussung von Ernährung und Emotion. Sie nannte Merkmale emotionalen Verhaltens und gab Hinweise für ein entspanntes Essen und einen guten Umgang mit Gefühlen. Medbo-Sporttherapeutin Renate Piehorsch befasste sich anschließend mit der Thematik „Sport und Bewegung“. Im Vorraum des großen Sitzungssaales konnten nach ihrer Anleitung alle Fachfrauen Qigong sowie verschiedene Elemente des Tanzens im Selbstversuch ausprobieren. Psychotherapeutin Dr. Gudrun Eder-Sommer berichtete zum Abschluss über die Bedeutung von Achtsamkeit für die psychische Gesundheit.

Regensburg