Gesundheit
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde an der Uniklinik Regensburg unter neuer Leitung

02.12.2017 | Stand 03.08.2023, 23:10 Uhr
−Foto: Foto: Ursula Hildebrand

Die Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) sowie der gleichnamige Lehrstuhl der Universität Regensburg erhalten mit Professor Dr. Christopher Bohr eine neue Spitze.

REGENSBURG Zum 1. Dezember 2017 wechselte der Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Auf Professor Dr. Jürgen Strutz, der den Fachbereich seit 1. Juni 1992 aufgebaut und geleitet hat, folgt nun Professor Dr. Christopher Bohr, der zuletzt die Funktion des geschäftsführenden Oberarztes an der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Universitätsklinikum Erlangen innehatte. Professor Bohr übernimmt gleichzeitig die Leitung des Lehrstuhls für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde der Universität Regensburg.

„Professor Strutz ist seit Inbetriebnahme der stationären Universitätsmedizin im UKR tätig und hat den Aufbau des Hauses in seiner heutigen Form mit begleitet und geprägt. Mit fachlicher Expertise und größtem Engagement gelang es Professor Strutz, die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in Regensburg auf hohem Niveau zu entwickeln. So wurde er jedes Jahr in das Focus-Ranking der besten HNO-Ärzte mit aufgenommen. Mit der Gründung verschiedener interdisziplinärer Zentren konnte er zudem besondere Schwerpunkte setzen“, würdigt Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR, die Leistungen des scheidenden Klinikdirektors. „Mit Professor Bohr konnten wir einen Mediziner und Wissenschaftler gewinnen, der die bisherigen Schwerpunkte weiterführen, aber auch neue Leistungsmerkmale, insbesondere im Bereich der Kehlkopferkrankungen sowie bei Sprach- und Hörstörungen etablieren wird, wovon die Patienten in Ostbayern stark profitieren werden.“

Mit dem Wechsel nach Regensburg kommt Professor Bohr 24 Jahre nach seinem Abitur wieder zurück in seine Heimatstadt. Seine berufliche Karriere begann der heute 43-Jährige 1993 mit einer Ausbildung zum Krankenpfleger, die direkt in das Medizinstudium in Erlangen überging. Nach seiner Approbation im Jahr 2004, promovierte er ein Jahr später mit der Note „Magna cum laude“. 2008 legte er die Facharztprüfung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde ab und wurde im Oktober 2010 zum Oberarzt ernannt. Durch regelmäßige Rotationen in die Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie an der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie (Direktor: Professor Dr. Dr. h.c. Heinrich Iro) am Universitätsklinikum Erlangen erwarb Professor Bohr zudem die Gebietsanerkennung für Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen. Aus den Ergebnissen seiner intensiven Forschungstätigkeit konnte Christopher Bohr im Januar 2013 der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg eine Habilitationsschrift zum Thema „Dreidimensionale Analyse der Stimmlippendynamik“ vorlegen, woraufhin ihm im März 2013 die Lehrbefugnis für das Fach Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde erteilt wurde. Im Dezember 2014 erhielt Christopher Bohr den Ruf auf eine W2-Professur für Laryngologie an der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Universitätsklinikum Erlangen und wurde gleichzeitig zum Leiter der Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie ernannt. In dieser Doppelfunktion konnte Professor Bohr seine Erfahrungen im gesamten operativen und konservativen Spektrum dieser beiden Fachbereiche gleichermaßen vertiefen.

Mit seinen medizinischen und wissenschaftlichen Erfahrungen bereichert Professor Bohr die Fakultät für Medizin und das Universitätsklinikum Regensburg und wird mit seinen Erfahrungen die bisherigen Schwerpunkte der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde weiter ausbauen. „Ich möchte durch eine enge Verzahnung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre allen Patienten moderne Diagnostik und innovative Therapieverfahren anbieten, um die Lebensqualität unserer Patienten nachhaltig zu verbessern. Dies soll beispielsweise durch den Einsatz moderner operativer Rekonstruktionstechniken bei und nach Tumoreingriffen im Kopf- und Halsbereich erreicht werden. Aus Tumoroperationen resultieren nicht selten funktionelle Schwierigkeiten beim Schlucken und Sprechen, die mithilfe dieser neuartigen Verfahren erheblich verbessert werden können. So möchte ich in Regensburg ein medizinisches Spitzenzentrum für ganz Ostbayern etablieren“, beschreibt Professor Bohr seine Ziele.

Die Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde des UKR nahm am 1. Juni 1992 den stationären Patientenbetrieb auf und versorgt heute jährlich rund 18.000 Patienten ambulant und stationär. Zur Betreuung der stationären Patienten stehen auf zwei Stationen insgesamt 57 Betten zur Verfügung. Die Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde ist in verschiedenen interdisziplinären Zentren wie dem Regensburger Zentrum für Kindliche Hörstörungen, dem Bayerischen Cochlear Implantat Zentrum Regensburg-Straubing (BCIC) und dem Tinnituszentrum Regensburg aktiv. Sie etablierte zudem das Bayerische Hörscreening zur Identifikation von Hörstörungen bei Neugeborenen und deckt darüber hinaus alle Bereiche der Hals-, Nasen- und Ohren-Heilkunde ab. Besondere Schwerpunkte liegen dabei im chirurgischen Bereich der Schädel-Basis-Chirugie, Onkologie und in der Behandlung von Gefäßmalformationen sowie in der Phoniatrie und Pädaudiologie.

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