Gesundheitsregion Plus
Netzwerk „Xundland“ will Abhilfe beim Ärztemangel am Land schaffen

18.04.2018 | Stand 20.07.2023, 18:57 Uhr
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Gründung einer neuen Gesundheitsregion Plus für Region Vils-Rott geplant, um strukturelle Verbesserungen zu schaffen.

ROTTAL-INN Seit Jahren beschäftigt ein dringliches Problem Kommunalpolitiker wie Patienten gleichermaßen: der Ärztemangel auf dem Land. Daher hat das Bayrische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege eine Programm ins Leben gerufen, das Abhilfe schaffen soll. Es fördert sogenannte Gesundheitsregionen Plus und damit Aktionen rund um Prävention und Gesundheit. Neben Landkreisen und kreisfreien Städten können auch Genossenschaften und Vereine sich hier einbringen und für eine strukturelle Verbesserung in der Region arbeiten.

Auf seiner letzten Hauptversammlung hat das Unternehmer-Netzwerk Xundland e.V. beschlossen, sich diesen zukunftsweisenden Aufgaben zu stellen und diesen Ansatz auch für die, vom ihm getragene Gesundheitsregion Xundland Vils-Rott-Inn, zu verfolgen. Gewünscht werden von Seiten des Ministeriums insbesondere auch Initiativen die landkreisübergreifend sind, so wie es bei Xundland schon immer vorgesehen war. Xundland-Beirat Prof. Dr. Horst Kunhardt vom European Campus Rottal-Inn in Pfarrkirchen freut sich, dass dieser Weg eingeschlagen wird.

Das Unternehmer-Netzwerk Xundland hat seine Kompetenz und Einsatzbereitschaft seit 2013 schon mehrfach unter Beweis gestellt. So realisierte das Xundland-Netzwerk Dutzende Veranstaltungen und Aktionen zu den Themen Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und individuelle Gesundheitsvorsorge, Workshops für Bürgermeister und Kommunen zu den Themen „Sicherung der hausärztlichen Versorgung auf dem Lande“ und „Nachbar hilft Nachbar“. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde das Netzwerk bereits 2015 mit einem 3. Platz beim Award „Demographie Exzellenz Deutschland 2015“ ausgezeichnet.

„Diese Vorarbeiten sind in Verbindung mit den bei den Vereinsmitgliedern vorhandenen Kompetenzen eine hervorragende Grundlage das Thema Gesundheitsregion plus nunmehr auf die Agenda zu setzen“, so Katja-Maria Günder, die stellvertretende Vorsitzende.

„Wir können damit direkt in die geforderte Bestands- und Bedarfsanalyse einsteigen. Dazu werden zu den Themen Prävention und hausärztliche Gesundheitsversorgung in den nächsten Wochen die notwendigen Informationen und Fakten zusammengetragen.“

Wichtige Impulse erwarten sich die Netzwerker dabei auch von einer Umfrage bei den Bürgermeistern in der Region Vils-Rott-Inn. „Da gibt es in zahlreichen Gemeinden Initiativen wie z.B. die ‚Gesunde Gemeinde‘, die ‚Gute gesunde Schule‘ und vieles mehr an überregional meist unbekannten Leuchtturm-Projekten“, so Frau Günder. Neben der Gesundheitsvorsorge ist die ärztliche Versorgung in der Flächenregion ein wichtiges Thema. So gehört der KVB-Mittelbereich Eggenfelden Nord mit einem Versorgungsgrad von 88,1 Prozent zu den kritischen Landstrichen.

Zudem ist dort die Hälfte der Hausärzte über 60 Jahre alt, nur einer ist jünger als 45. Zur Vorbereitung von Lösungskonzepten sollen hier durch eine Umfrage die Patienten- und Versorgungsströmen“ erfasst werden, so Adrian W.T. Dostal, der Mitinitiator der Gesundheitsregion Xundland®. „Mit den Ergebnissen wollen wir nicht nur bei unseren Gesprächspartnern bei der Antragstellung punkten.“

Geplant ist auch eine Präsentation und Diskussion der in dieser Form erstmals zusammengetragenen Ergebnisse bei zwei oder drei Zukunftswerkstätten „Gesundheit“ in der Region. Hier sollen erste Handlungsschwerpunkte herausgearbeitet und konkrete themenspezifische Netzwerke in der Region initiiert werden. Die Xundland-Netzwerker hoffen auf eine rege Beteiligung der Bürgermeister bei der noch im April beginnenden telefonischen Umfrage.

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