Afrikanische Schweinepest
„Ausbruch wäre eine Katastrophe für den Landkreis Passau“

19.12.2019 | Stand 04.08.2023, 1:36 Uhr
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Landrat Meyer mahnt zur Vorsicht – Prävention nur mit Hilfe der Bevölkerung

PASSAU. Die Afrikanische Schweinepest hat sich in den vergangenen Wochen weiter in Richtung Deutschland ausgebreitet. Die letzten bekannten Fälle wurden aus Polen gemeldet, nur etwa 40 Kilometer von der bundesdeutschen Grenze bei Brandenburg entfernt. Landrat Franz Meyer warnt deshalb eindringlich vor den Gefahren der Tierseuche, die gerade für den Landkreis Passau katastrophale Folgen haben könnte.

Durch die geographische Nähe der jüngsten Schweinepestfälle zur Bundesrepublik steigt das Risiko einer Einschleppung der Krankheit stark an. „Wir müssen mit allen Mitteln eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest verhindern. Ein Ausbruch hier in der Region wäre eine Katastrophe für den Landkreis Passau,“ warnt der Passauer Landrat. Der Landkreis Passau hat mit rund 500 Betrieben und über 316.000 Tieren eine überdurchschnittlich ausgeprägte Dichte an Schweinehaltern. Eine Einschleppung der Schweinepest wäre ein schwerer Einschnitt und großer Schaden für die landwirtschaftliche Struktur im Passauer Land. „Gerade deshalb sind wirksame Präventionsmaßnahmen unerlässlich. Diese Maßnahmen erfordern aber besonders eine Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema,“ so Franz Meyer. Denn schon unachtsam weggeworfene Speisereste können für einen Ausbruch der Tierseuche sorgen. Für Menschen sind die Viren ungefährlich. Deshalb können Wurstwaren den Erreger enthalten, ohne dass dies beim Verzehr offenkundig wird. Bei unachtsamer Entsorgung kann damit etwa der Rest einer augenscheinlich harmlosen Wurstsemmel die Krankheit auf Tiere übertragen.

„Der Landkreis Passau arbeitet bereits seit gut zwei Jahren an der Aufklärung der Bevölkerung und an Gegenmaßnahmen zur Ausbreitung der Schweinepest“, so Landrat Meyer. Auch sein Stellvertreter, Raimund Kneidinger, sei in die Thematik eingebunden und vertritt den Landkreis unter anderem in der Arbeitsgruppe Schwarzwild. „Raimund Kneidinger steht in ständigem Dialog mit Vertretern der mit dem Thema befassten Behörden und Verbänden sowie den Jägern im Landkreis Passau,“ wie Meyer betont. Aus den Ergebnissen dieser Arbeitsgruppe habe der Landkreis Passau bereits konkrete Maßnahmen umgesetzt. So wurden beispielsweise Jagd-Vorgaben erleichtert und Gebühren gesenkt, um den Wildschweinbestand in der Region zu reduzieren und so die Übertragungswege einzudämmen. Außerdem steht die Information und Aufklärung der Bevölkerung als wichtiger Baustein in dem Maßnahmenpaket. Schon vor knapp zwei Jahren wurden an Parkplätzen und Rasthöfen von Autobahnen, Bundes-, Staats- und Kreisstraßen im Passauer Land Hinweisschilder aufgestellt, die auf die Gefahren von achtlos entsorgten Speiseresten hinweisen. Außerdem wurden bereits mehrmals über die Landkreisgemeinden Aufklärungskampagnen durchgeführt. „Denn eine erfolgreiche Prävention ist nur mit Hilfe der Bevölkerung möglich,“ wie Landrat Franz Meyer sagt.

Weitere Informationen zur Afrikanischen Schweinepest und zu Präventionsmaßnahmen stellt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unter www.bmel.de/asp zur Verfügung.

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