Medizinische Versorgung
Wie können wir Kinderärzte in der Region binden?

06.03.2019 | Stand 03.08.2023, 12:39 Uhr
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Landrat Meyer tauscht sich mit Kinderklinik und Stiftung Kinderlächeln zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung durch Kinder- und Jugendärzte aus.

PASSAU „Wie können wir die medizinische Versorgung durch Kinder- und Jugendärzte in der Region sicherstellen?“, dieser Fragestellung ist Passaus Landrat Franz Meyer in einem Austausch mit der Kinderklinik Dritter Orden Passau um Geschäftsführer Reinhard Schmidt, Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller und Dr. Maria Diekmann, Vorsitzende der Stiftung Kinderlächeln auf den Grund gegangen. Ziel sei es, auch langfristig und nachhaltig genügend Kinderärzte in der Region zu haben und ihnen eine entsprechende Niederlassung auch schmackhaft zu machen. „Wir brauchen die Kinderärzte in der Fläche, um Versorgungslücken zu vermeiden“, so Landrat Franz Meyer, der gemeinsam mit Franziska Solger-Heinz von der Geschäftsstelle der „Gesundheitsregion plus Passauer Land“ das Gespräch suchte.

In diesem Zusammenhang berichtete Chefarzt Keller vom Modell „Praxis auf Probe“ – ein Rotationskonzept, das darauf abzielt, Assistenzärzte der Kinderklinik in die niedergelassenen Praxen in der Region zu schicken und von der Stiftung Kinderlächeln mitfinanziert wurde. „Das ist eine interessante Kooperation für unsere jungen Ärzte: So schnuppern diese in den Alltag eines Kinderarztes und profitieren gleichzeitig vom attraktiven Wirkungsspektrum eines Krankenhauses“, so Keller. Ab April 2019 arbeiten sechs Assistenzärzte aus der Kinderklinik in der Fläche – „wir arbeiten hier mit Kinder- und Jugendärzten in Hauzenberg, Fürstenzell, Pocking aber auch über die Landkreisgrenzen hinweg, in Waldkirchen und Zwiesel zusammen“, so Keller weiter.

„Das macht unseren Standort hier sehr interessante und wir sehen darin Potential, junge Ärzte langfristig in der Region zu halten, beziehungsweise sogar in die Region zu holen“, ist auch Geschäftsführer Reinhard Schmidt überzeugt. Der Weg in die Selbstständigkeit sei aufgrund diverser Rahmenbedingungen nicht einfach – hier sei man gemeinschaftlich gefordert, dankt Landrat Franz Meyer in diesem Zusammenhang für das Engagement der Kinderklinik Dritter Orden Passau und der Stiftung.

Die Einrichtung selbst kann derzeit auf eine höchst erfreuliche Bewerbungslage blicken. „Aktuell ist für uns nicht absehbar, dass wir auf einen akuten Ärztemangel zusteuern. Weder in Bereich der Pflege, noch in der Ärzteschaft besteht derzeit ein Mangel – hier sind wir gut aufgestellt“, betont Geschäftsführer Schmidt. Dafür lege sich die Einrichtung jedoch auch kräftig ins Zeug: „Internes Management, Wertschätzung für das Engagement jedes einzelnen Mitarbeiters und die Stimmung im Haus – es sind viele Aspekte, die einen Arbeitsplatz wertvoll machen – wir arbeiten stets an uns und im Sinne unseres Team“, so Keller.

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