Anti-Kater-Mythen
Vatertag: Tipps gegen den Kater danach

08.05.2018 | Stand 28.07.2023, 18:01 Uhr
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Die präventive Kopfschmerztablette bringt nichts!

PASSAU Nicht nur Väter oder Männer allgemein nutzen den freien Vater- oder Herrentag an Christi Himmelfahrt für gesellige Outdoor-Aktivitäten. Auch viele Frauen und gemischte Gruppen treffen sich zu Fahrrad-, Bollerwagen- oder Bootstouren. Für 65 Prozent der Deutschen gehört bei solchen Anlässen auch Alkohol dazu. Am Tag danach kommt für viele die Quittung in Form von Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlappheit und mangelnder Konzentration - einem handfesten Kater eben. Eine aktuelle Umfrage der pronova BKK unter 2 000 Bundesbürgern zeigt, wie die Menschen in Deutschland mit den Nachwirkungen feucht-fröhlicher Zusammentreffen umgehen.

Die beliebteste Strategie der Deutschen, die Nachwirkungen eines geselligen Zusammentreffens mit zu viel Alkohol zu bekämpfen, ist das Ausschlafen. 46 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger tun dies, wenn sie am Vortag gefeiert haben. Während des Alkoholkonsums zusätzlich Wasser zu trinken, um dem Körper zumindest ausreichend Kater (42 Prozent). Frauen sind in dieser Hinsicht disziplinierter als Männer: 52 Prozent denken daran, einem Schluck Hochprozentigen auch einen Schluck Wasser folgen zu lassen. Bei Männern sind es nur 33 Prozent. Die Herren haben am Tag danach also wesentlich stärker mit dem bekannten „Brand“ zu kämpfen, dem starken Durst.

Auf Platz drei der Strategien gegen Kopfschmerz und Übelkeit hat sich ein hartnäckiger Mythos gehalten. Jeder Dritte versucht gezielt, bei einer Alkoholsorte zu bleiben, um den Kater zu minimieren. Vor allem Frauen erliegen dem Irrglauben, dass sie das vor den Folgen schützt (Frauen 41 Prozent, Männer 26 Prozent).

„Es ist schlicht die konsumierte Menge, die den Ausschlag gibt. Gerade an Himmelfahrt, wo oft bereits in den Morgenstunden und bis zum Abend getrunken wird und ein gewisser Gruppenzwang entsteht“, sagt Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt der pronova BKK. Der Rat des Experten für diesen Tag ist daher: Alkohol in Maßen trinken, dafür viel Wasser - sowohl während des Feierns als auch noch einmal vor dem Schlafengehen - und über den Tag verteilt immer wieder etwas Bekömmliches essen. 22 Prozent der Befragten, die Alkohol trinken, schaffen sich durch eine ausgiebige Mahlzeit vor dem Trinken eine „Grundlage“. Elf Prozent essen vor dem Schlafengehen noch etwas. So lange das in Verbindung mit Flüssigkeitszufuhr passiert und kein besonders fetthaltiges Gericht wie Burger mit Pommes verzehrt wird, ist gegen dieses „Betthupferl“ nichts einzuwenden. Anders sieht es bei Schmerzmitteln aus.

Zwölf Prozent der Befragten, die Alkohol trinken, geben an, vor dem Zubettgehen präventiv eine Kopfschmerztablette einzunehmen. Sowohl Männer als auch Frauen halten das für eine gute Idee. Aus medizinischer Sicht ist davon allerdings abzuraten: „Durch die

Einnahme von Schmerzmitteln wird der Alkoholabbau im Körper gestört, denn auch die Schmerzmittel selbst enthalten Giftstoffe, die von Enzymen in der Leber unschädlich gemacht werden müssen. Diese Doppelbelastung kann eine Vergiftung nach sich ziehen. Zudem wirken sowohl Alkohol als auch Schmerzmittel beruhigend, was zu einer Wechselwirkung und in der Folge zu ernsten Komplikationen führen kann.“

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