Corona-Epidemie
Hier sind die meisten Krankheitsfälle in der Region Landshut

01.04.2020 | Stand 13.09.2023, 6:49 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Im Landkreis Landshut sind mittlerweile Schwerpunkte mit Corona-Infektionen erkennbar. Das teilt das Landratsamt in einer Presseerklärung mit.

Landshut. Über 400 Corona-Fälle sind in der Region Landshut bisher festgestellt worden – eine genaue Analyse der Wohnorte der betroffenen Personen lässt sich eine regionale Verteilung des Infektionsgeschehens nachvollziehen. So wird deutlich, dass besonders die Gemeinde Tiefenbach vergleichsweise viele Corona-Fälle aufweist. Auch in Rottenburg, Pfeffenhausen oder Niederaichbach wurden mehrere Infektionen festgestellt. Die Stadt Landshut verzeichnet etwas über 120 Fälle auf rund 74.000 Einwohner.

Landrat Peter Dreier beruhigt aber insbesondere die Tiefenbacher: „Wir haben in diesem Bereich besonders intensiv getestet. Durch eine Festveranstaltung Anfang März war zu vermuten, dass es hier zu einer Häufung an Fällen kommen würde und haben bestmöglich versucht, die Infektionsketten nachzuvollziehen. Deshalb heißt es noch lange nicht, dass beispielsweise die Tiefenbacher besonders gefährdet wären. Denn auch hier gilt: Der wirksamste Schutz ist gute Hygiene und das Minimieren von Kontakten außerhalb der eigenen Familie.“ Das Landratsamt empfiehlt dennoch, bei allen Einkäufen und nötigen Arztbesuche einen Mundschutz zu tragen.

Dies gilt natürlich auch für die andren Gemeinden mit höheren Zahlen: In Rottenburg schlägt eine größere Zahl an infizierten Patienten in der Schlossklinik zu Buche, in Pfeffenhausen ist vor allem die höhere Zahl an Infektionen im Seniorenzentrum zu beachten. Die infektiösen Patienten und ihre direkten Kontaktpersonen befinden sich auch in häuslicher Quarantäne und stellen so keine unmittelbare weitere Infektionsgefahr für die weitere Bevölkerung dar. Außerdem sind diese Zahlen stets eine Momentaufnahme und ständig im Wandel: Denn die Summe beinhaltet auch viele Fälle, die bereits genesen sind und die Quarantäne aufgehoben werden konnte.

Für die Statistik wird grundsätzlich der Wohnort der betroffenen Personen zu Grunde gelegt. Eine Ausnahme bilden aber die Tests, die von den Krankenhäusern genommen wurden; hier fließt zunächst der Standort in die Statistik ein, bevor sie dann dem Wohnort zugewiesen werden. (Stand: 31. März 2020)

In der Region Landshut wurden bisher 448 Corona-Infektionen festgestellt. Die Zahl der Kontaktpersonen liegt bei 1.826. Bisher sind zwölf Infizierte, bei denen ein Zusammenhang mit COVID19 möglich ist, verstorben (Stand: 01.04.2020, 17.00 Uhr). Die Anzahl der nachgewiesenen Infektionen bildet das gesamte Geschehen seit der KW11 ab, als der erste Corona-Fall in der Region nachgewiesen wurde. Zwischenzeitlich Genesene und aus der häuslichen Quarantäne entlassene Personen sind noch in der Summe enthalten.

Derzeit werden in den Krankenhäusern in der Region 77 Patienten betreut, die mit dem Corona-Virus infiziert sind, hinzu kommen 21 auf den Intensivstationen (Stand: 1. April 2020, 9.30 Uhr). Dies sind aber nicht nur Patienten aus dem Raum Landshut – auch Bürgerinnen und Bürger anderer Landkreise befinden sich in den regionalen Kliniken zur Behandlung (werden aber von einem anderen Gesundheitsamt als Indexfall gelistet). Vorsorglich werden alle Patienten mit einem Atemwegsinfekt, die ins Krankenhaus eingeliefert werden, auf das Corona-Virus getestet. Ein großes Problem sind hier aber die fehlenden Laborkapazitäten – aufgrund der hohen Auslastung kann es mittlerweile mehr als sieben Tage dauern, bis das Testergebnis vorliegt. So lange bleibt der Patient in einer eigenen, isolierten Corona-Station; auch wenn sich nach Eingang des Testergebnisses herausstellen sollte, dass der Patient sich nicht mit dem Virus angesteckt hat. In der Zwischenzeit ist dieser Platz aber dennoch fest belegt und statistisch erfasst.

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