Suchtberatung hilft mit MPU
Führerschein weg – was nun?

13.12.2019 | Stand 31.07.2023, 13:08 Uhr
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Die Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Kelheim bietet zweimal im Jahr einen strukturierten Vorbereitungskurs für die MPU an. Der Kurs richtet sich an Personen, die ihren Führerschein aufgrund von Alkohol am Steuer oder aufgrund des Konsums illegaler Drogen verloren haben.

KELHEIM Ohne Führerschein befinden sich viele Menschen in einer schwierigen Situation. Gerade im ländlichen Bereich ist der Weg zur Arbeit ohne Fahrerlaubnis oft mit großen Hindernissen verbunden. Dabei kann der Arbeitsplatz in Gefahr oder sogar verloren sein, wenn der Führerschein Voraussetzung für die Arbeit ist. Meist ist die ganze Familie betroffen: Terminen, Verpflichtungen oder Treffen mit Freunden kann nur sehr umständlich oder gar nicht nachgekommen werden. Und gleichzeitig drängen sich viele Fragen auf: Wann darf ich wieder fahren? Wie bekomme ich meinen Führerschein zurück? Welche Kosten kommen da auf mich zu? Muss ich eine MPU machen?

Die Antwort auf diese Fragen richtet sich nach dem Anlass des Führerscheinentzugs. Wird ein Fahrer beispielsweise erstmalig bei einer Trunkenheitsfahrt mit mehr als 1,6 Promille oder wiederholt bei Fahrten unter Alkoholeinfluss auffällig oder fährt er unter Drogeneinfluss, so kann die Fahrerlaubnisbehörde eine MPU bei einer anerkannten Begutachtungsstelle anordnen. Diese Untersuchung hat zum Ziel, zu klären, wie es zu dem Fehlverhalten gekommen ist, welche Schlüsse daraus gezogen wurden und welche Verhaltensänderungen stattgefunden haben. Letztendlich muss die Frage geklärt werden, ob zu erwarten ist, ob die Person nochmals unter Einfluss von Suchtmitteln am Straßenverkehr teilnehmen wird.

Man geht davon aus, dass hinter solchen Auffälligkeiten ein problematischer Suchtmittelkonsum steht, sodass eine intensive Auseinandersetzung damit und eine tiefgreifende Verhaltensänderung unerlässlich sind. Dabei kann der Vorbereitungskurs der Fachambulanz für Suchtprobleme unterstützen.

Die Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Kelheim bietet zweimal im Jahr einen strukturierten Vorbereitungskurs für die MPU an. Der Kurs richtet sich an Personen, die ihren Führerschein aufgrund von Alkohol am Steuer oder aufgrund des Konsums illegaler Drogen verloren haben. Er besteht aus neun Gruppensitzungen und einem abschließenden Einzelgespräch, in dem noch einmal auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden kann. Die Gruppensitzungen finden wöchentlich, immer dienstags zwischen 16.30 und 18 Uhr, statt. Die Kosten für die neun Kursstunden sowie das Abschlussgespräch, belaufen sich auf insgesamt 585 Euro. Der nächste Kurs wird am 14. Januar 2020 um 16.30 Uhr starten. Anmeldungen sind noch möglich.

Es werden Informationen über den Ablauf und die Anforderungen der MPU, die Abhängigkeitsentwicklung, die Wirkung und Folgen des Konsums von Alkohol und anderer Substanzen gegeben. Der Ablauf der Fahrt unter dem Einfluss des jeweiligen Suchtmittels wird erarbeitet, und die Teilnehmer setzen sich damit auseinander, was sich seit der Führerscheinabnahme verändert hat, und wie sie zukünftig mit dem jeweiligen Suchtmittel umgehen möchten.

Bei Fragen wenden sich Interessierte unter der Telefonnummer 09441/ 50 07 42 an die Kursleiterin Veronika Pritscher oder vereinbaren ein unverbindliches und kostenloses Informationsgespräch. Vorgespräche und Anmeldungen für den Kurs können ab sofort erfolgen.

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