Gesundheit
Ärzteausbildung in Niederbayern – Bernd Sibler pocht auf „Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Region“

14.06.2019 | Stand 29.07.2023, 10:19 Uhr
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Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler pocht auf eine „gute Vorbereitung und eine langfristige, überzeugende Strategie“, wenn es um die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten in Niederbayern geht.

NIEDERBAYERN Er bietet den Verantwortlichen vor Ort dabei erneut die Unterstützung seines Ministeriums an. „Meine Expertinnen und Experten aus dem Wissenschaftsministerium stehen für Beratungen zu speziellen Fragen der Universitätsmedizin zur Verfügung – das habe ich mehrfach deutlich gemacht. Es muss zunächst ein fundiertes Konzept der Wissenschaftler und Institutionen vor Ort erarbeitet werden, das neben der Krankenversorgung auch die Aspekte von Forschung und Lehre berücksichtigt. Dieses Konzept kann dann im nächsten Schritt dem Wissenschaftsrat zur Begutachtung vorgelegt werden“, erklärt er. „Selbstverständlich möchte ich eine Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Region erreichen!“, betont er als Niederbayer und bayerischer Wissenschaftsminister.

Voraussetzungen schaffen

Der Antrag im Bayerischen Landtag zu diesem Thema sei viel zu früh gestellt worden, so Sibler. Sowohl an der Universität Passau als auch am Klinikum gebe es noch zahlreiche Voraussetzungen zu erfüllen, bevor konkrete Überlegungen zum Medizinstudium in Passau angestellt werden könnten: Die Universität verfügt kaum über naturwissenschaftliche Studiengänge, deren Inhalte Teil des Medizinstudiums sein müssen. Die Stärke der Universität in Informatik sei dagegen ein interessanter Anknüpfungspunkt, ergänzt der Wissenschaftsminister. Zudem verfügt das Klinikum derzeit über Versorgungsstufe zwei, während für ein Universitätsklinikum die Stufe drei mit mindestens 1.100 Betten gefordert ist. Daraus ergibt sich unter anderem neuer Flächenbedarf, der mitgedacht werden muss. Sibler drängt auch darauf, die Frage nach kommunalen Kooperationen im Vorfeld zu diskutieren: „Mir ist wichtig, dass bestehende kleinere Häuser in der Region nicht gefährdet werden! Kräfte sollten gebündelt und vorhandene Kompetenzen genutzt werden.“

„Mehr Mediziner für den ländlichen Raum“

Als zuständiger Minister für die Hochschulen betont er: „Es ist mein Ziel, noch mehr jungen Menschen eine Ausbildung zum Arzt oder zur Ärztin im Freistaat zu ermöglichen und mehr junge Mediziner für den ländlichen Raum zu gewinnen. Wir sind hier bereits ein gutes Stück vorangekommen: Mit rund 2.100 zusätzlichen Medizinstudienplätzen in den kommenden Jahren hat Bayern bundesweit eine Vorreiterrolle übernommen und den Koalitionsvertrag erfüllt!“ Zudem verweist er im Zusammenhang mit der Ausbildung von Ärzten auch auf das Angebot, das in Metten entstehen soll. Studentinnen und Studenten aus Niederbayern sollen über ein Kooperationsmodell des Regierungsbezirks mit einer österreichischen Universität nach dem dritten Studienjahr auch in Schwerpunktkrankenhäusern der Region ausgebildet werden.

„Gemeinsam mit Gesundheitsministerin Melanie Huml habe ich mich außerdem für die Einführung der Landarztquote im Freistaat stark gemacht. Auch davon verspreche ich mir eine bessere medizinische Versorgung in den Regionen mit motivierten jungen Ärztinnen und Ärzten. Ich freue mich, dass diese bayerische Initiative in den Verhandlungen zwischen Bund und Ländern erfolgreich war und die notwendigen landesgesetzlichen Regelungen derzeit erarbeitet werden“, so Sibler. Dieses Verfahren bevorzugt bei der Studienplatzvergabe Bewerberinnen und Bewerber, die sich als Hausarzt zu einer Niederlassung in ländlichen Regionen verpflichten.

Kürzlich wurde auch die bundesweite Zulassung zum Medizinstudium überarbeitet, sodass zum Beispiel mehr junge Menschen aufgrund schulnotenunabhängiger Kriterien einen Studienplatz erhalten können.

Kelheim