Prävention
Schwerpunktkampagne gegen sexuell übertragbare Krankheiten wie AIDS und Syphilis

24.02.2019 | Stand 04.08.2023, 19:04 Uhr
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Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml verstärkt das Vorgehen gegen sexuell übertragbare Krankheiten wie AIDS und Syphilis.

BAYERN Huml betonte am Sonntag, 24. Februar,: „In Bayern leben mehr als 11.700 Menschen mit dem HI-Virus. Außerdem ist die Zahl der Syphilis-Fälle gestiegen. Deshalb wird die diesjährige Schwerpunktkampagne des bayerischen Gesundheitsministeriums über sexuell übertragbare Krankheiten informieren - und über die Möglichkeiten, sich zu schützen.“

Die Kampagne soll Anfang Juni starten und junge Leute im Alter von 17 bis 25 Jahren vor allem über die sozialen Netzwerke Instagram und Facebook erreichen. Dabei beantworten Experten auch direkt Fragen, ohne dass die Identität des Fragestellers bekannt wird. Dies geschieht über die App „Tellonym“. Das bayerische Gesundheitsministerium stellt für die Schwerpunktkampagne in diesem Jahr insgesamt mehr als 200.000 Euro zur Verfügung. Die Ministerin erläuterte: „Viele Menschen mit einer sexuell übertragbaren Krankheit wissen nicht, dass sie ansteckend sind. Denn zwischen einer Infektion und einer Diagnose beim Arzt vergehen häufig Jahre. Unsere Kampagne soll deshalb dazu anregen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.“ Huml fügte hinzu: „AIDS ist zwar mittlerweile behandelbar, aber noch immer nicht heilbar. Es ist deshalb wichtig, sich konsequent vor einer Infektion mit dem HI-Virus zu schützen. In der Altersgruppe der 20- bis 35-Jährigen ist die Infektionsrate besonders hoch.“

Einer Schätzung des Robert Koch-Instituts zufolge haben sich 2017 in Bayern rund 340 Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert. Darunter sind circa 280 Männer und 60 Frauen. Insgesamt lebten in Bayern Ende 2017 rund 9.300 Männer und 2.400 Frauen mit dem HI-Virus - aber etwa 1.400 der Betroffenen hatten keine entsprechende Diagnose.

Auch andere sexuell übertragbare Krankheiten sind gefährlich. So kann eine Syphilis-Infektion unbehandelt schwere Organschäden verursachen und das Gehirn angreifen. Eine Hepatitis-B-Erkrankung kann zu Leberkrebs und sogar zum Tod führen. Bakterielle Krankheitserreger wie die Gonokokken oder Chlamydien können unfruchtbar machen. Im Jahr 2017 wurden in Bayern 1028 Syphilis-Fälle gemeldet, im Jahr 2016 waren es 1018 Fälle. Im Jahr 2015 wurden 971 Fälle gemeldet, im Jahr 2014 waren es 897 Fälle. Im Jahr 2013 wurden in Bayern 678 Syphilis-Fälle gemeldet.

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