Keine Hochschulmedizin in Niederbayern
Freie Wähler sehen keinen Bedarf für gesamtbayerisches Medizinerkonzept

30.01.2019 | Stand 01.08.2023, 17:17 Uhr
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Die Freie-Wähler-Landtagsfraktion weiß um den Ärztemangel im Freistaat. Deshalb hat sie mit ihrem Koalitionspartner CSU vereinbart, in Bayern 2.000 zusätzliche Studienplätze für Humanmedizin zu schaffen, um so die Gesundheitsversorgung langfristig sicherzustellen.

LANDKREIS KELHEIM/BAYERN „Mit dem Aufbau der Hochschulmedizin in Augsburg und der Schaffung des Medizincampus Oberfranken kann der höhere Bedarf perspektivisch vollumfänglich abgedeckt werden“, erläutert Kerstin Radler, FREIE WÄHLER Abgeordnete und Ausschussmitglied. Deshalb habe ihre Fraktion dem Antrag der SPD im Landtagswissenschaftsausschuss am Mittwoch, 30. Januar, nicht zustimmen können.

Der Antrag sieht vor, ein gesamtbayerisches Medizinerkonzept zu erarbeiten. „Dafür sehen wir keine Notwendigkeit“, so Radler. In Augsburg werde der Studienbetrieb bereits im nächsten Wintersemester aufgenommen; ab 2026/27 erfolge die Zulassung dann nach der zu errechnenden Kapazität, die bei zirka 250 Plätzen pro Jahr liegen werde. „Bei einer Ausbildungsdauer von sechs Jahren ergibt das 1.500 zusätzliche Studienplätze“, rechnet Radler vor. Gleiches gelte für den Medizincampus Oberfranken: Vorgesehen sei die Ausbildung von 100 Studienanfängern pro Jahr ab dem nächsten Wintersemester. „Wenn der erste Jahrgang sein Studium abschließt, werden somit rund 600 zusätzliche Medizinstudenten an den Medizinischen Fakultäten in Erlangen und Bayreuth eingeschrieben sein“, so Radler.

Auch dem Grundsatzbeschluss für den Aufbau einer Hochschulmedizin in Niederbayern habe seine Fraktion nicht zustimmen können, erklärt Dr. Hubert Faltermeier, Fraktionssprecher für Wissenschaft und Hochschule: „Gerade das Uniklinikum Regensburg strahlt durch seine ausgezeichnete Lage an der Grenze von Oberpfalz und Niederbayern bis weit nach Niederbayern aus. Außerdem ist die orthopädische Klinik der Universität Regensburg in Niederbayern angesiedelt.“ Ob es darüber hinaus weitere Bedarfe für die medizinische Ausbildung gibt, will die Stadt Passau für ihren Standort prüfen lassen. „Dieses Ergebnis wollen wir erst einmal abwarten“, so Faltermeier.

Kelheim