Leben in Würde bis zuletzt
Welthospiztag – Gesundheitsministerin würdigt Einsatz für sterbende Menschen

12.10.2018 | Stand 02.08.2023, 16:06 Uhr
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Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat anlässlich des Welthospiztages am 13. Oktober das große Engagement der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helfer bei der Unterstützung sterbender Menschen gewürdigt. Huml betonte am Freitag, 12. Oktober,: „Die Hospiz- und Palliativarbeit ermöglicht ein Leben in Würde bis zuletzt. Die großartige humanitäre Leistung der Menschen, die sich hier engagieren, verdient unseren besonderen Respekt. Denn wer schwerstkranken und sterbenden Menschen beisteht, braucht ein ganz besonderes Einfühlungsvermögen und emotionale Stärke.“

BAYERN Die Ministerin ergänzte: „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass wir alten, kranken und sterbenden Menschen beistehen und ihnen die Hand reichen. In Bayern haben wir bereits wesentliche Angebote und Strukturen für eine umfassende Sterbebegleitung aufgebaut. Die Versorgungslandschaft zeigt, dass wir es ernst meinen mit der bestmöglichen Lebensqualität am Lebensende. Palliativmedizin und Hospizarbeit sind aktiv praktizierte Lebensbegleitung. Aktive Sterbehilfe und organisierte Beihilfe zur Selbsttötung lehne ich dagegen entschieden ab.“

Huml erläuterte: „Für viele Menschen ist die stationäre Pflegeeinrichtung ihr letztes Zuhause. Deshalb wollen wir auch die Möglichkeiten der Palliativ- und Hospizversorgung in Einrichtungen der stationären Pflege weiter voranbringen. Dieses Ziel ist Teil des vom bayerischen Kabinett im April 2018 beschlossenen Pflege-Pakets.“

Das bayerische Gesundheitsministerium hat zum Thema Palliativ- und Hospizversorgung für Menschen mit fortgeschrittener Demenz einen neuen Ratgeber gefördert. Huml betonte: „Die Broschüre richtet sich an Angehörige und rechtliche Vertreter von Menschen mit schwerer Demenz. Sie enthält Informationen zum Krankheitsbild und zeigt Möglichkeiten auf, wie für Menschen mit fortgeschrittener Demenz auch am Lebensende eine bestmögliche Lebensqualität erreicht werden kann.“ Die Broschüre wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts vom Klinikum rechts der Isar in München entwickelt und vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit rund 60.000 Euro gefördert. Sie ist kostenfrei erhältlich unter www.bestellen.bayern.de.

Bayern treibt bereits seit Jahren den Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung voran. Im stationären Bereich gibt es im Freistaat gegenwärtig 19 Hospize mit 194 Plätzen für Erwachsene sowie ein stationäres Kinderhospiz mit 8 Plätzen. Der Auf- und Ausbau stationärer Hospize wird mit 10.000 Euro pro Hospizplatz gefördert. Zudem gibt es in Bayern 474 Palliativbetten. In Bayern sind ferner insgesamt 50 Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) tätig. Es gibt 44 Teams für Erwachsene sowie 6 Teams speziell für Kinder und Jugendliche. Das bayerische Gesundheitsministerium stellt pro Jahr insgesamt rund 100.000 Euro für die Anschubfinanzierung von SAPV-Teams zur Verfügung. Die ambulante Hospizarbeit wird mit weiteren rund 100.000 Euro pro Jahr gefördert. Diese Mittel kommen den Hospizvereinen für ihre Projektarbeit direkt zugute.

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