Führerschein weg
Die Caritas-Suchtberatung hilft bei der Vorbereitung auf die MPU

22.02.2018 | Stand 20.07.2023, 14:50 Uhr
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Menschen, die plötzlich ohne Führerschein dastehen, befinden sich in einer schwierigen Situation. Gerade im ländlichen Bereich ist der Weg zur Arbeit ohne Fahrerlaubnis schwierig. Oft ist der Arbeitsplatz in Gefahr oder sogar verloren, wenn der Führerschein Voraussetzung für die Arbeit ist. Meist ist dann die ganze Familie betroffen: Terminen, Verpflichtungen oder Treffen mit Freunden kann nur sehr umständlich oder gar nicht nachgekommen werden.

KELHEIM Gleichzeitig kommen Fragen wie „Wann darf ich wieder fahren?“, „Wie bekomme ich meinen Führerschein zurück?“, „Welche Kosten kommen auf mich zu?“ oder „Muss ich eine MPU machen?“.

Anlässe für eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)

Die Antworten auf diese Fragen richten sich nach dem Anlass des Führerscheinentzugs. Wird ein Fahrer beispielsweise erstmalig bei einer Trunkenheitsfahrt mit mehr als 1,6 Promille oder wiederholt bei Fahrten unter Alkoholeinfluss auffällig oder fährt er unter Drogeneinfluss, so kann die Fahrerlaubnisbehörde eine MPU bei einer anerkannten Begutachtungsstelle anordnen. Die Untersuchung hat zu klären, wie es zu dem Fehlverhalten gekommen ist, welche Schlüsse daraus gezogen wurden und welche Verhaltensänderungen stattgefunden haben. Letztendlich muss die Frage geklärt werden, ob zu erwarten ist, dass die Person nochmals unter Einfluss von Suchtmitteln am Straßenverkehr teilnehmen wird.

Man geht davon aus, dass hinter solchen Auffälligkeiten ein problematischer Suchtmittelkonsum steht, sodass eine intensive Auseinandersetzung damit und eine tiefgreifende Verhaltensänderung unerlässlich sind. Dabei kann der Vorbereitungskurs der Fachambulanz für Suchtprobleme der Caritas Kelheim unterstützen. Die Fachambulanz für Suchtprobleme bietet ab 7. Juni einen strukturierten Vorbereitungskurs auf die MPU an. In neun Gruppensitzungen werden Informationen zur MPU, zur Wirkungsweise von Alkohol und der Entstehung einer Alkoholabhängigkeit gegeben. Die Teilnehmer setzen sich mit ihrer Alkoholfahrt, den persönlichen Gründen für ihren Alkoholkonsum und den Veränderungen auseinander, die sich nach der Führerscheinentnahme einstellen. Die Gruppensitzungen finden wöchentlich, immer donnerstags zwischen 16.30 und 18 Uhr statt. Die zehnte Sitzung wird in Form eines Einzelgesprächs durchgeführt, sodass nochmal auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden kann. Die Kosten für die neun Kursstunden sowie das Abschlussgespräch belaufen sich auf insgesamt 550 Euro.

Bei Fragen können sich Interessierte unter der Telefonnummer 09441/ 500742 an Kursleiterin Veronika Pritscher wenden. Vorgespräche und Anmeldungen für den Kurs können ab sofort erfolgen.

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