Aus dem Schatten ins Licht
Psychische Krisen rund um Schwangerschaft und Geburt sind behandelbar

22.11.2017 | Stand 31.07.2023, 15:09 Uhr
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Wohl kaum ein Ereignis im Leben ist so einschneidend wie die Geburt eines Kindes, vor allem für die Frau. Während das Umfeld eine strahlende und überglückliche junge Mutter erwartet, fühlen sich betroffene Frauen aber nicht selten unsicher, missverstanden und mit ihrer Situation allein gelassen.

LANDKREIS KELHEIM Psychische Erkrankungen bestehen bereits vor einer Schwangerschaft oder seelische Störungen treten neu auf. Etwa jede zehnte Frau erleidet im ersten Jahr nach der Geburt eine Depression oder eine andere psychische Erkrankung. Viele betroffene Frauen leiden im Stillen, weil sie nicht wissen, was mit ihnen los ist und an wen sie sich mit ihren Problemen und Sorgen wenden können.

Betroffene wirksam und frühzeitig zu unterstützen erfordert das Zusammenwirken von verschiedenen Disziplinen und Akteuren im „Netzwerk – frühe Kindheit“.

Circa 60 Fachleute und Interessierte aus dem Landkreis und benachbarter Landkreise sind der Einladung „Psychische Krisen rund um Schwangerschaft und Geburt“ in den Blick zu nehmen und Handlungsmöglichkeiten zu beleuchten, gefolgt. Für den Fachvortrag am Mittwoch, den 15. November, konnte Dr. Stefanie Freund gewonnen werden. Als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie arbeitet sie für die Psychiatrische Institutsambulanz des Bezirksklinikums Regensburg. Dr. Freund ermutigte in ihrem Vortrag Unterstützung anzunehmen: Psychische Krisen rund um Schwangerschaft und Geburt sind gut behandelbar.

Ansprechpartner für Betroffene sind: Beratungsstellen, insbesondere Schwangerenberatungsstellen, Hebammen, Frauenärzte, Koordinierende Kinderschutzstelle „Koki“. Im Anschluss an den Vortrag bot sich die Gelegenheit zum intensiven Austausch der verschiedenen Professionen und der Pflege des Netzwerkes.

Kelheim