Corona
Das Virus schweißt die Leute zusammen

15.03.2020 | Stand 13.09.2023, 0:08 Uhr
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Überall entstehen Initiativen zum Schutz und zur Unterstützung der älteren, hilfsbedürftigen und chronisch kranken Bevölkerung.

Deggendorf. In der Coronakrise erfährt Österreich und insbesondere Kanzler Sebastian Kurz viel Lob. "So einen brauchen wir auch!", schreibt etwa "Bild" und fügt hinzu: Während Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) angeschlagen wirkt, sich mit den Ministerpräsidenten auf keine gemeinsame Linie einigen kann, zeigt Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (33) Führungsstärke." Nach dem Aufruf von Kanzler kurz, das Haus nur noch in Notfällen zu erlassen, gründeten sich in der Alpenrepublik sofort vorbildliche Nachbarschaftshilfen. Man geht füreinander einkaufen oder mit dem Hund Gassi.

Doch auch im Landkreis Deggendorf rücken die Menschen wie einst zur Hochwasserkatastrophe 2013 zusammen.

Deggendorf hilft und steht zusammen

Auf Facebook hat sich die Gruppe "Deggendorf hilft und steht zusammen" gegründet. Dort werden Infos ausgetauscht und Hilfen angekündigt.

Der Fußballverein Türkgücü Deggendorf will die fußballfreie Zeit dazu nutzen, um Besorgungen für Ältere oder Kranke zu übernehmen.

Auch die Stadt Deggendorf arbeitet mit Nachdruck daran, die Grundversorgung für ältere, hilfsbedürftige und chronisch Kranke, die auf ärztliche Empfehlung Menschenansammlungen meiden sollen zu unterstützen und die keine Möglichkeit haben, selbst einzukaufen. Ab Mitte nächster Woche soll dazu zentral bei der Stadtverwaltung ein Einkaufsservice angeboten werden, den dieser Teil der Bevölkerung aus Deggendorf nutzen kann, um mit Grundnahrungs- und Hygienemitteln versorgt zu werden. Wer als älterer, hilfsbedürftiger oder chronisch kranker Deggendorfer nicht selbst zum Einkaufen gehen kann, der wird über die Stadtverwaltung mit Grundnahrungsmitteln, Obst, Gemüse, H-Milch oder Hygieneartikel für jeweils ein bis zwei Personen versorgt werden. Die Kosten für den Einkauf sollen direkt bei der Abgabe beglichen werden.

„Es ist geplant, diesen Einkaufsservice über städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzubieten, die derzeit aufgrund geschlossener Schulen und Kindergärten die Aufgabe gerne übernehmen werden. Natürlich sind aber auch alle Freiwilligen und Ehrenamtlichen willkommen, die in diesen schwierigen Zeiten unsere Seniorinnen und Senioren und Hilfsbedürftigen unterstützen wollen“, so die Stadtverwaltung.

Neben der vielen vorbildlichen Initiativen gibt es aber anscheinend immer noch viele, die den Ernst der Lage nicht wahrhaben wollen. "Warum wurden eigentlich die Schulen geschlossen, wenn alle Kinder draußen rumlungern", fragt sich eine Deggendorferin.

Deggendorf