Geburten
Überraschender Babyboom zum Jahresbeginn

19.11.2018 | Stand 03.08.2023, 23:23 Uhr
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Was war im April los? Die Hebammen hatten im Januar überraschend viel zu tun.

DEGGENDORF Nach einer aktuellen Auswertung der KKH Kaufmännische Krankenkasse von bundesweit rund 13.600 Geburtsdaten ist der Januar 2017 erstmals seit 2010 der geburtenstärkste Monat gewesen. Laut KKH-Erhebung kamen im vergangenen Jahr 9,3 Prozent aller Babys in diesem Wintermonat zur Welt. Der Juli, sonst häufig der geburtenreichste Monat, schaffte es dieses Mal nur auf Platz zwei. Im Dezember wurden im vergangenen Jahr die wenigsten Babys zur Welt gebracht.

Betrachtet man die Geburtenzahlen quartalsweise, erblicken laut Statistischem Bundesamt (Destatis) die meisten Babys von Juli bis September das Licht der Welt. Auch die KKH verzeichnete 2017 – wie schon in den Jahren zuvor – die meisten Geburten im dritten Quartal (27,4 Prozent). Dieser Trend hat sich laut Destatis allerdings erst während der letzten vier Jahrzehnte durchgesetzt. Davor kamen die meisten Babys in der Regel im Februar und März zur Welt.

Als einen möglichen Grund für diese Entwicklung nennt Robert Deindl vom KKH Serviceteam in Deggendorf die zunehmend bewusstere Familienplanung der Deutschen. „Die Sommermonate sind hierzulande offenbar besonders beliebt. Kindergeburtstage lassen sich in der Regel im Freien feiern, und es gibt keine Überschneidungen mit Feiertagen wie Ostern, Weihnachten und Silvester.“

Einer britischen Studie zufolge sind Sommerkinder außerdem gesünder als im Winter geborene Kinder, da sie in der Regel schwerer und größer sind. Denn je geringer das Geburtsgewicht, desto größer das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Herzerkrankungen und Depressionen.

Die Wissenschaftler der Universität Cambridge vermuten, dass die Versorgung von Müttern mit mehr Sonnenlicht und somit auch mit mehr Vitamin D während einer Schwangerschaft in der warmen Jahreszeit eine Schlüsselrolle spielt. Dies beeinflusst den Forschern zufolge die gesamte Entwicklung.

Deggendorf