Gesundheitsministerium
Masernfälle nehmen zu

03.08.2018 | Stand 02.08.2023, 23:56 Uhr
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Bayerns Gesundheitsministerin: Masern-Impfschutz ist gerade auch in den Urlaubsländern notwendig - Zahl der Masernfälle in Bayern ist auf 89 angestiegen - Vermehrt Fälle auch in Frankreich, Griechenland und Italien.

BAYERN In Bayern ist die Zahl der Masernfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich angestiegen. Aus Urlaubsländern wie Frankreich, Griechenland und Italien werden ebenfalls vermehrt Masernfälle gemeldet. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hingewiesen: „In Bayern wurden uns in diesem Jahr bereits 89 Masernfälle gemeldet. Das sind mehr als doppelt so viele Fälle wie im Vorjahreszeitraum. Deshalb dürfen wir in unseren Bemühungen, die Impflücken in der Bevölkerung zu schließen, auch künftig nicht nachlassen!“

Die Ministerin, die approbierte Ärztin ist, ergänzte: „Der eigene Impfschutz sollte gerade auch vor der nächsten Urlaubsreise noch einmal überprüft werden. Eine fehlende Impfung sollte dann in Absprache mit dem Arzt noch vorgenommen werden. Denn auch in den klassischen deutschen Urlaubsländern wie Frankreich, Griechenland und Italien treten vermehrt Masernfälle auf.“

In Bayern wurden dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) 2018 bis einschließlich der 30. Meldewoche 89 Masernfälle übermittelt, im Jahr 2017 waren es im gleichen Zeitraum 40 Fälle.

Bei den Masernmeldungen ist in den vergangenen Jahren ein hoher Anteil an erkrankten Jugendlichen und Erwachsenen zu verzeichnen. So war in Bayern gut die Hälfte der gemeldeten Fälle (55 Prozent) in den Jahren von 2013 bis 2018 (bis Meldewoche 30) 15 bis 45 Jahre alt (Quelle: SurvNet LGL).

Huml betont: „Wir empfehlen, den Impfausweis regelmäßig auf fällige oder fehlende Impfungen überprüfen zu lassen. Für Masern gilt: Nur wer in der Kindheit zweimal oder im Erwachsenenalter einmal gegen Masern geimpft ist, besitzt einen vollständigen Schutz. Erwachsene benötigen vor allem dann eine Masernimpfung, wenn sie nicht geimpft sind, in der Kindheit nur eine Impfung erhalten haben oder der Impfstatus unklar ist.“

Der Präsident des LGL, Dr. Andreas Zapf, fügte hinzu: „Masern zählen zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten. Sie können auch bei Erwachsenen einen sehr schweren Verlauf nehmen und zu einer Gehirnentzündung oder sogar zum Tod führen. Die Impfung bietet hingegen einen wirksamen Schutz.“

Huml: „Wer geimpft ist, schützt sich und andere! Das sollten auch Impfgegner bedenken. Erfreulicherweise zeigen die Masern-Impfquoten bei den Schuleingangsuntersuchungen in Bayern einen kontinuierlichen Anstieg. So ist es uns in den vergangenen 13 Jahren gelungen, bayernweit die Zahl der zweimal gegen Masern geimpften Kinder deutlich zu steigern – und zwar um 48 Prozentpunkte auf über 92 Prozent. Bei jungen Erwachsenen liegen die Impfquoten jedoch weit darunter. Laut WHO ist jedoch eine Impfquote von mindestens 95 Prozent zur Elimination der Masern notwendig.“

Deggendorf