Smartphones im Bett
Jugendliche schlafen immer schlechter

26.07.2018 | Stand 31.07.2023, 3:29 Uhr
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Anteil der 15- bis 19-Jährigen mit Schlafstörungen hat sich mehr als verdoppelt.

DEGGENDORF Jugendliche und junge Erwachsene schlafen zunehmend schlechter. Das hat jetzt eine Datenerhebung der KKH Kaufmännische Krankenkasse ergeben. Demnach hat sich der Anteil der 15- bis 19-Jährigen mit ärztlich diagnostizierten, nicht organisch bedingten Schlafstörungen von 2006 auf 2016 mehr als verdoppelt. Einer der Gründe dafür ist die Nutzung von digitalen Medien: „Viele Jugendliche sind kurz vor dem Einschlafen noch mit ihren Smartphones und Tablets in sozialen Netzwerken unterwegs“, sagt Robert Deindl vom KKH-Serviceteam in Deggendorf.

Eine Befragung von 1005 Eltern von Sechs- bis 18-Jährigen im Zuge des KKH-Gesundheitsreports „Kinder und Smartphones – Wer hat wen im Griff?“ untermauert das: Demnach nutzt fast jeder 15- bis 18-Jährige (93 Prozent) häufig oder sehr häufig das Smartphone, jeder vierte Jugendliche kommuniziert täglich mehr als drei Stunden über soziale Netzwerke, Messenger und ähnliche Angebote – auch abends. Wer die Geräte dann auch noch mit ins Bett nimmt, bleibt oft länger wach als ursprünglich geplant und schläft schlechter durch. Die Folgen: Viele Jugendliche sind tagsüber dann nicht nur müde, sondern auch hyperaktiv, unzufrieden und können sich schlecht konzentrieren.

Robert Deindl rät deshalb dazu, mindestens eine halbe Stunde vor dem Schlafen offline zu gehen. Denn laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin verhindert das blaue Licht von Smartphone und Co. die Ausschüttung des für einen geregelten Tag-Nacht-Rhythmus wichtigen Schlafhormons Melatonin. Dadurch entsteht ein ständig erhöhter Erregungslevel, da die Betroffenen sich in einem andauernden Erwartungszustand befinden. Das Licht von Nachttischlampen ist dagegen weniger problematisch.

Deggendorf